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durch zwei Mitglieder vertreten sein wird. Bei der nun folgenden Vorstandswahl wurde auf Vorschlag des Herrn Landgerichtsraths Gleim dahier der bisherige Vorstand durch Akklamation wiedergewählt, also als Vorsitzender Archivrath Dr. Könnecke, Stellvertreter Archivrath Dr. Reimer, (Konservator Dr. Bickell, Mitglied des Redaktionsausschusses Professor Dr. Schröder, zu dem noch als zweites Mitglied des Redaktionsausschusses hinzugewählt wurde Professor Dr. Wenck. Herr Pfarrer Heldmann aus Michelbach erhielt nun das Wort zu seinem Vortrage über „das Kloster Möllenbeck und die am 13. d. Mts. stattgehabte Tausendjahrfeier seiner Stiftung.“

Eine edle Frau Hildburg und ein Priester Folkart zu Minden sollen die Gründung des Klosters, das 1391 an die Grafschaft Schaumburg kam, bewirkt haben. Die Nichte beider, Wendelburg, wurde als erste Aebtissin des Klosters durch den Bischof Drogo eingesegnet, und die neue Pflanzung durch Schutzbrief Kaiser Arnulfs vom 13. August 896 bestätigt. Im Laufe der Zeit dehnte sich der Güterbesitz des Klosters bis Dortmund und Hannover aus und umfasste 7 Aemter. Im 15. Jahrhundert jedoch gerieth auch Möllenbeck, ebenso wie die westfälischen Frauenklöster überhaupt, in Verfall und wurde durch den Bischof Albert II. und das Domkapitel von Minden im Jahre 1441 den Augustiner Chorherren übergeben und damit in demselben der Wissenschaft eine Stätte bereitet. Aus der Klosterschule wurde in der Reformationszeit eine weltliche Schule der freien Wissenschaften. Die im 30jährigen Kriege verwüstete Universität Rinteln wurde aus Mitteln des Klosters Möllenbeck wiederhergestellt, und noch heute stiften die Möllenbecker Beneficien, welche nach der am 10. December 1809 erfolgten Aufhebung der Universität Rinteln auf die Universität Marburg übergingen, des Segens noch recht viel. Den Vorzug bei der Verleihung von Freitischen und Beneficien aus Möllenbecker Mitteln geniessen seit 1831 unbestritten die Bewerber aus der Grafschaft Schaumburg. Die heutige Domäne Möllenbeck umfasst 328 Hektare Land, und zahlt der derzeitige Pächter derselben, Oberamtmann Rohde, eine jährliche Pacht von 31000 Mark. — Nachdem Redner die Geschichte des Klosters, die in dessen Festschrift des ausführlichen nachzulesen ist, gegeben, verbreitete derselbe sich noch des näheren über die Millenniumsfeier selbst. An derselben nahmen Theil die Aebtissinen der Stifte Fischbeck und Obernkirchen, die mit Möllenbeck einst ein glänzendes Dreigestirn im Schaumburger Lande bildeten. Als Vertreter des Staates und der Kirche waren die Herren Oberregierungsrath Fliedner und Generalsuperintendent Lohr erschienen. Herr Professor Achelis vertrat die Marburger Universität. Der Gymnasialchor des Rinteler Gymnasiums verschönte die Feier durch Vortrag der Hymne von

 

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