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Chr. v. Gluck: „Leih’ aus Deinen Himmelshöhen u. s. w.“ Die Festrede hielt Herr Landrath Freiherr von Ditfurth, in welcher er den reichen Segen schilderte, der auf dem Werke der Hildburg und des Folkart ruhte. Er schloss mit den Worten: „So mögen wir frohen Muthes hineinschauen in das zweite Jahrtausend, das heute für das Kloster Möllenbeck beginnt, mit dem Wunsche der Zuversicht, dass unter des Königs Schutz, geleitet und geführt von den geistlichen Oberen, hier stets eine Stätte sein möge für echtes Ghristenthum, für Pflege der Wissenschaften, für fleissige Berufsarbeit, zum Heil und Segen unseres Volkes und Landes. Das walte Gott!“ —

Ein anwesender Herr gab noch einige Data zur Geschichte des Klosters Möllenbeck, mit welcher derselbe aus Anlass eines Prozesses vor 33 Jahren ein ganzes Jahr sich ausschliesslich zu beschäftigen hatte. Die Frucht der Arbeit, ein 800 Seiten umfassendes Elaborat, wurde schliesslich doch noch überflüssig, weil die Parteien: Wippermann’sche Erben contra Staat sich durch Vergleich einigten! — Herr Direktor Buchenau zeigte alsdann noch einige auf die Universitäten Rinteln und Marburg bezügliche Münzen vor, und wurde darauf die höchst belehrende und anregende Versammlung geschlossen.

 

2. Sitzung am 7. November.

Der Vorsitzende eröffnete die Sitzung mit einigen Vereinsmittheilungen. Er legte die ihm eben von Cassel aus zugegangenen diesjährigen Vereinsschriften vor und referirte über einen darin enthaltenen Aufsatz, nämlich den des Dr. Kretzschmar in Osnabrück „Über das älteste, in der Osnabrücker Gymnasial-Aula aufbewahrte, Marburger Studentenstammbuch aus der Zeit von 1577 bis 1580“. Er war in der Lage, zwei der für Marburg interessantesten Bilder dieses Stammbuches in getreuen farbigen Copien (welche das Staatsarchiv dem geschickten Pinsel der Frau Dr. Kretzschmar verdankt) vorzulegen. Eine dieser Zeichnungen stellt einen Marburger Studenten und eine Marburger Bürgerstochter, die andere den Maler des Stammbuchs, namens Barthold Paus, dar. Es ist dies die älteste bekannte Darstellung eines Marburger Studenten. — Herr Dr. v. Petersdorff referirte alsdann über „Maria, Landgräfin von Hessen, geb. Prinzessin von England“ an der Hand des 1894 erschienenen Buches von Dr. Erich Meyer, welches

 

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