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Joh. Eidotter erworbenen und eingeräumten Haus und Hofe. Von diesem Hause seien nur drei Urkunden bis da bekannt*). Im Jahre 1513 hätten sie eine Kirche gebaut, welche die heutige reformirte Kirche sei, welche an einem Pfeiler die Zahl 1515 trage. Wilhelm III. d. J. habe diese Stiftung 1490 genehmigt und sie dem Prior zu Volkardinghausen und den Patres des Kugelhauses zu Marburg unterstellt. Das Kloster Georgenberg sei bis zum Jahre 1527 ein Cisterzienserinnenkloster geblieben und dem Generalkapitel zu Citeaux unterstellt und von da visitirt worden. Doch sei es kein Zweifel, dass die ums Jahr 1489 vorgenommene Reform des Georgenbergs ebenfalls durch westfälische Schwestern geschehen. Wohin die Augustinerinnen gekommen, darüber fehlen alle Nachrichten. Bei der Reformation 1527 sei Georgenberg bestehen geblieben*). Die Mitglieder hätten der Reformation widersprochen, doch seien nachgehends 18 ausgetreten. Aebtissin war bis 1557 Anna von Hatzfeld, welcher ihre Schwester Eida bis 1567 folgte, nach deren Tode die noch vorhandenen 5 Klosterpersonen das Kloster gegen lebenslängliche Verpflegung mit allen Lasten und Rechten an Ludwig IV. abtraten. Die Schulden waren bis zu 700 fl. gewachsen. Die letzte Schwester starb 1581. Die Güter und Patronate kamen an die Landgrafen, die sich aber ihrer Pflichten in Unterhaltung der Butzkirche zu entziehen suchten. Unter dem Landgrafen Carl, der den eingewanderten Franzosen auf Staatskosten Kirchen, Schulen und Pfarrhäuser baute und deren Pfarrer, Lehrer und Bürgermeister auf Kosten der deutschen Unterthanen besoldete, erhielten die zugehörigen Gemeinden im Jahre 1717 von der Regierung zu Marburg nur ein offenes Patent, um in Waldeck und Westfalen eine Collecte zu ihrer Herstellung zu betteln. Im Jahre 1759 wurde die Glocke daraus gestohlen; die Kirche diente den Schäfern von Sachsenberg zum Schutz bei rauher Witterung für sich und ihre Heerden, sie wurde desshalb 1817 abgebrochen und nach Hommershausen verlegt. Die Vermögensverwaltung des Klosters führte seit 1527 ein Klostervogt neben der Aebtissin. Die Kloster-Gebäude dienten schon im 16. Jahrhundert, wenn die Beamten und Universität der Pest wegen von Marburg flüchteten, als Beamtenwohnungen. Die Klosterkirche, welche dreimal gebaut worden ist, bei Beginn des Klosters, dann 1337 und um 1514 bis 1520, wurde seit 1662 bis 1679 von der neugebildeten reformirten Gemeinde zu Frankenberg, seit 1687 bis 1702 von der Hugenottengemeinde Louisendorf benutzt, deren Pfarrer in Frankenberg wohnte.

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*) Neuerdings hat sich noch eine weitere, vierte Urkunde vom Jahre 1529 gefunden, welche die Auflösung betrifft. Darnach haben die Nonnen den Unterricht der heiligen Schrift angenommen. Der Landgraf erlaubte ihnen ihre Güter zu verkaufen und gab ihnen für die neu erbaute steinerne Kirche, die unverkäuflich war, den Erlös des sog. Steinhauses zu Frankenberg, welches er dem Rentmeister Joh. Sommerkorn für 250 Goldgulden verkauft hatte; diese Summe sollten sie unter sich theilen. [Nachträglicher Zusatz des Vortragenden.]

Mittheilungen.                                                          4

 

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