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seine Kinder desto stattlicher zur Schule und guten Ehren erhalten und aufziehen könne. Diese einer gleichzeitigen Abschrift entnommene Urkunde möge ihrem Wortlaute nach hier folgen :

Ich Euricius Cordus der medecin docter thue kunt und bekenne gegen allermeniglich, das der durchleuchtigk hoch-gebornn furst und her her Philipps lantgrave zu Hessen, grawe zu Catzennelnpogenn etc. mein gnädiger furst und her, mich mit einem canonicat zu Rottenpergk gnediglich versehen hat laut seiner fürstlichenn gnaden darüber sagende verschreibunge von worten zu worten laudtende wie volgt: Wir Philips von gots gnaden landtgrawe zu Hessenn, grawe zu Catzennelnnpogen, Diez Zeinhaien unnd Nidda bekennen hieran öffentlich gegen allermenniglich, das wir auss gnaden und umb der trewen und walferigen dienst willen, so unß der hochgelert unser lieber getrewer Euricius Cordus der medecine doctor nun hinforther wal thun sal und mag, im sein lebenlang und nit lenger das Canonicat in unser stat Rottenberg, so letzlich Johann Schmidt seliger besessen und ingehapt hat, mit allen seinen rechten in und zugehorungen damit er seine Kinder desto stattelicher zur schule und guthen ehren erhalten und aufziehen möge gelawhen haben und leihen ime solichs in macht und krafft dis brifs doch also, welche zeit ader wanne er von dots wegen verfelet, das in willen deß almechtigen stehet, daß alß dan solche canonicat mit seinen nutzungen widderumb zuruck auf unß fallen sal, an alles geverde. In urkunth haben wir unser secret hieran an drucken lassen. Geben zu Cassel am sampstag noch Nativitatis Marie im jar nach Cristi unsers hern gepurt tausend funffhundert und ein und drissigk.

Demnach geredde und versprech ich alles dasjenige, was in berurter canonicats verschreibunge von mir geschriben steet, stedt vest und unverbrüchlich zuhalten und demselbigen in allewege unverweigerlich nach zukomen, wie ich dann das seinen fürstlichen gnaden mit handt gebender truwen zugesagt und gelobt habe. Des zu Urkunde habe ich dießen meyn revers brieff mit eigener handt underschreben seinen fürstlichen gnaden uber geben. Geschehen im jar und tag wie obsteet.

Die Vorlegung der ersten grösseren Gedichtssammlung, der Bucolica des Cordus in der ersten sehr seltenen Ausgabe von 1513, deren Bedeutung und Inhalt kurz behandelt wurde, führte die Zuhörer noch mehr in die Zeit dieses hessischen Humanisten.

Sodann besprach der Vorsitzende die a1te hessische Landeskrone und ihr Schicksal.

Er fasste kurz zusammen, was man bisher über sie wusste, wies nach, dass es der abenteuernde Graf Erwin von Gleichen war, in dessen Besitze sie sich um 1470 befand, und

 

 

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