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gesetzt worden war. Die Anklage wurde vom Kaiser nicht erhört; doch strafte Landgraf Philipp den Herzog auf eigne Hand, indem er ihn bei Calefeld schlug und in Ziegenhain festsetzte.

Herr Director Henkel zeigte schliesslich einen schön gearbeiteten silbernen Teller vor, in dessen Boden eine grössere Anzahl werthvoller Münzen eingelassen war. Die letzteren entstammen zum Theil einem Münzfund, welcher vor längerer Zeit auf dem Gute Mönchhof bei Abterode gemacht wurde; Redner gab einen Ueberblick über die Geschichte des Hofes und seiner Besitzer.

5. Unterhaltungsabend am 10. April 1899. Herr Bibliothekar Dr. Brunner legte eine vom Verfasser dem Verein geschenkte ,,Geschichte der Familie Breithaupt“ vor, desgleichen die Aushängebogen einer reiches Material enthaltenden Schrift des Privatdocenten Dr. Herm. Diemar zu Marburg, „Hessen und die Reichsstadt Cöln im 15. Jahrhundert“.

Herr Dr. Scherer sprach, aus Anlass der 100ten Wiederkehr des Todestages Georg Christoph Lichtenbergs, über dessen amtliche Beziehungen zu seiner Heimath Hessen-Darmstadt und insbesondere zu dem Curator der Universität Giessen, Freiherrn Riedesel, sowie über die eigenthümlichen, Lichtenberg in wenig günstigem Lichte zeigenden Umstände seines Uebertrittes in den hannoverschen Dienst als Prof. der Mathematik und Physik an der Universität Göttingen. Zu Grunde gelegt waren die Scriba’schen Mittheilungen in Maltens Neuester Weltkunde Jahrg. 1847 Bd. III und die Personalakten des Göttinger Universitätscuratoriums.

Herr Dr. Boehlau gab sodann einen orientirenden Ueberblick über unsre jetzige Kenntnis von den verschiedenen praehistorischen Perioden und besprach insbesondere die Kriterien für ihre zeitliche Abgrenzung gegen einander und die damit verbundene, auch für die hessischen Denkmäler noch offen stehende Frage der Datirung von Funden. Als wichtigen Anhaltspunkt hierfür bezeichnete er das Vorkommen von Eisen, dessen Erscheinen in Griechenland für das Ende des zweiten

 

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