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Mainstrome öfter anzutreffen: 1. Der F. = N. Frummelin (l + n) 1354 in Frankfurt a. M. selbst; 2. der Flurname Frumoldes (sächsischer Genitiv!) bei Schwarzenfels, also unweit vom Stammsitz der Riedesel, die erst im 14. Jahrhundert etwa in Oberhessen begütert wurden; 3. der P. = N. Frumegoz in Schlüchtern (vergl. Arnold ‚Ansiedelungen und Wanderungen‘ und ,Publikationen aus d. königl. preuss. Staatsarchiven Bd. 48 u. 60). Das -esel ist hier etwas ähnliches wie -elin. Wie steht es damit bei ‘Riedesel’?

3b. Aus dem oben Entwickelten ist um so sicherer auf unsern Geschlechtsnamen zu schliessen, als in seinem zweiten Bestandtheil vom Jahre 1324 das charakteristische z (statt s) gegeben ist. Unerhört wäre es, ohne Vermittlung oder Anlehnungsmöglichkeit einen solch jähen Wechsel zu haben. In das doppelt diminuirende Element ist ebenso das -esel, -ezel aufzulösen. Humoresken sind für die erste Zeit des Auftretens des Namens noch etwas relativ Seltenes wie Bratgans, Ochs, Stier, Mook, Kistenschedel, Schibbelhuth, Trinkaus, Saufaus u. a. Esel demnach wie ezel rührt von dem Verkleinerungsuffix -ezilo her. Adamek die ,Räthsel unsrer deutschen Schülernamen‘ bietet eine Menge ähnlicher Formen dar und führt sie auf gleiche Herkunft zurück, so Pressl, Rezilo, Ressl aus Rozelo, Hessl aus Hezilo, Nitzel, Tiezela, Betz aus Bezilo u. a. Allerdings wird gen. Autor manchmal über das Ziel hinausschiessen (vergl. Litteraturblatt für german. u. roman. Philol. 1895 Nr. 10 Rez. v. Adolf Socin), so sehr wiederum zu betonen ist, dass letzterer Kritiker in einigen sonstigen Punkten in gleiche Verdammnis gerathen muss, wo er zum Hyperkritiker wird.

Auffallend ist die relativ frühe Existenz eines s, während erst fast zwei Jahrhunderte später ein z auftritt. Es fragt sich, was die sogearteten Formen aus 1149 und bezw. 1272 in dieser Hinsicht werth sind; eine Untersuchung des geschichtlichen Werthes u. s. w. der den Teuerschen Ausführungen zu Grunde liegenden Corveyschen Urkunden hat nicht stattfinden können: Versuche, das Material zu erlangen, verliefen ergebnislos.

Ob ausserdem esel ,asinus‘ jemals eine Prothese von h (wie bei Elephant: Helfterbein) erfahren habe,

 

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