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B. Ausflüge.

I. Ausflug am 3. Juni 1899.

Obwohl Gewitterwolken am Himmel drohten, unternahmen am Sonnabend eine Anzahl Mitglieder des Geschichtsvereins den angekündigten Ausflug nach Kirchberg. Die nur wenig bekannte aber sehenswerthe kleine gothische Kirche enthält schöne Grabsteine des 16. Jahrhunderts und ist besonders merkwürdig als uralter Sitz eines Landdecanats und eines ursprünglich merenbergischen, später nassauischen und hessischen Gerichtes, zu dem etwa ein Dutzend umliegende Ortschaften gehörten. Nach kurzem Aufenthalte in der unteren Burg Staufenberg wurde der Rückweg über Friedelhausen und durch das Salzbödethal zur Schmelz und von da nach Fronhausen angetreten.

 

II. Ausflug.

Im Juli sollte ein Ausflug nach Arnsberg unternommen werden. Er wurde am 9. Juli veranstaltet. Bei der grossen Hitze aber entschlossen sich die wenigen erschienenen Mitglieder, in Giessen zu bleiben. Sie besichtigten die Sammlung des dortigen Geschichtsvereins im Rathhause, die demnächst in einen geeigneteren Raum, der auch mehr Platz gewährt, übergeführt werden soll. Ein Rundgang führte dann noch zu dem als Kaserne dienenden früheren Schlosse und der alten Kanzlei.

Der Augustausflug fiel der heissen Witterung wegen aus.

 

III. Ausflug.

Am 30. September fand ein Spaziergang von Anzefahr nach Rauschenberg statt, dessen jetzt verfallenes Schloss früher so häufig den Landgrafen von Marburg zur zeitweisen Residenz diente. Die stattliche Kirche, von der einzelne Theile noch romanische Reste enthalten, bietet an Bildwerken und Inschriften viel merkwürdiges. Auch der Thurm des Rathhauses zeigt noch Wappen und Inschrift des 16. Jahrhunderts. Es wurde versucht, die Reste des Schlosses nach der Dilichschen Zeichnung von 1591 genauer zu bestimmen, doch ist dazu zu wenig erhalten und die Uebersicht zu sehr erschwert.

 

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