..

41

zu Marburg mitgetheilte Trachtenbuch von Justi, Bd. II, zur Einsicht vor.

Herr Oberlehrer Grebe gedachte aus Anlass des 100jährigen Todestages (29. Januar) des verdienstvollen Arztes Philipp Otto Cuntz zu Kassel und schilderte Lebenslauf und Wirksamkeit desselben für den Gesundbrunnen zu Dorf Geismar*).

Herr Dr. Brunner machte Mittheilung von Briefen aus dem Archive von Elberberg, welche einen Einblick in die Kriegführung des 16. Jahrhunderts und neben den sonstigen Rauheiten vorkommenden gemüthlichen Zustände gewähren. Die Briefe rühren von einem landgräflichen Fähndrich Otto v. Hund her, dessen Geschlecht in Kirchberg seinen Wohnsitz hatte und dessen Rechtsnachfolger die Herren von Buttlar sind. Otto v. Hund wurde in einem Gefechte des Schmalkaldischen Krieges (1526) von einem gewissen Paske Manheinecke gefangen genommen und erst nach verschiedenen Verhandlungen freigegeben.

Danach machte Herr Dr. Lange Mittheilungen über die Saline Sooden bei Allendorf a. W., insbesondere die langjährige Herrschaft der hessischen Ritterschaft und die mit dem Landgrafen Philipp dem Grossmüthigen wegen der Ansprüche desselben auf Antheil an der Salzquelle entstandene Misshelligkeiten.

Herr Obervorsteher v. Baumbach knüpfte hieran auf Grund der von ihm eingesehenen Akten einige Bemerkungen, dass Landgraf Philipp nicht in eigenem Interesse gehandelt und dass die Umwohner des Meissners grosse Privilegien gehabt hätten. Auch machte er aufmerksam auf ein Buch im Salz-Archive: Naturgeschichte des Teufels.

Herr Dr. Brunner machte schliesslich Mittheilungen über die Behandlung von Geisteskranken in früheren Zeiten, wie z. B. ein Schreiben des Landgrafen Ludwig von Oberhessen, des 2. Sohnes von Philipp dem Grossmüthigen, ergebe.

__________

*) Vergl. Hessenland 1900, Nr. 4, S. 42 ff. Aufsatz von C. Neuber.

 

..