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Page im Hofstaat des Kurprinzen und Mitregenten. Nach einem sehr gut bestandenen Examen wurde er 1845 als Dienstältester seines Jahrganges der Artillerie-Brigade als „Lieutenant aggregirt“ und der damaligen 2. Fuss-Batterie zugetheilt.

Es ist sehr zu bedauern, dass v. Stamford aus seiner Militärzeit keine Aufzeichnungen hinterlassen hat. Ueber seine Erlebnisse in der sog Garde-du-Corps-Nacht, bei der Plünderung des Zeughauses zu Cassel am 9. April 1848, hat er im Anschluss an einen Vortrag, den Herr Dr. Schwartzkopf gehalten, einige interessante Mittheilungen gemacht.

Als in demselben April kurhessische Truppen zur Unterdrückung des Aufstandes in Baden einrückten, befand sich v. Stamford bei der diesen Truppen zugetheilten l. Fuss-Batterie. Doch kamen die Hessen nicht zum Gefecht. Im Jahre 1851 zum Premier-Lieutenant befördert, verlobte sich v. Stamford 1854 mit Fräulein Fanny v. Heppe, der ältesten Tochter des damals schon verstorbenen Geh. Ober-Finanzrathes v. Heppe zu Cassel. Aus der 1855 geschlossenen sehr glücklichen Ehe sind 5 Kinder entsprossen, von denen 4 die Eltern überleben.

Nach kurzem Kommando bei der hessischen Train-Abtheilung wurde v. Stamford 1860 zum Hauptmann befördert und ihm die zum Artillerie-Regiment gehörige Handwerker-Abtheilung unterstellt, wodurch er Dienstwohnung in der Artillerie-Kaserne erhielt. In dieser Stellung verblieb er bis zum Jahre 1866. Bei dem übereilten Abmarsch der noch nicht mobilen kurhessischen Truppen von Cassel nach Süden, hatte die Handwerker-Kompagnie das Verladen der andern Truppen zu bewerkstelligen und folgte mit mehreren Kolonnen auf der Bahn nach Hersfeld, wo sie am 17. Juni 1866 Abends eintraf, nachdem die hessischen Truppen bereits Mittags von hier nach Fulda ab-marschirt waren. Am 18. Juni ging es dann nach Fulda, von dort nach Hanau, später nach Mainz, wo die kurhessischen Truppen bekanntlich bis zum 27.

 

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