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später geltend machte, war die Folge dieser Keulenschläge, mit denen das Schicksal ihn getroffen; und wir müssen uns dieser Thatsachen erinnern, wenn wir die Schroffheiten und Widersprüche erklären wollen, die in seinen Schriften hin und wieder zu Tage treten.

Nach Beendigung des Krieges 1871 wurde v. Stamford als Kompagnie-Chef in das Fussartillerie-Regiment Nr. 3 nach Mainz versetzt. Da er selbst aber seine militärische Laufbahn für abgeschlossen hielt, erbat er seinen Abschied, der ihm im nächsten Jahr als Major bewilligt wurde.

In Cassel erwarb er ein eigenes Haus und entwickelte nun in höherem Maasse jene schriftstellerische Thätigkeit, in der er schon während seiner militärischen Dienstzeit durch Veröffentlichung kleinerer wissenschaftlicher Arbeiten zuweilen hervorgetreten war. Mit grossem Eifer und vollster Hingabe widmete er sich von jetzt ab dem Studium der Geschichte, besonders der hessischen Kriegsgeschichte. Als Offizier hatte es ihm an Zeit gefehlt, archivalische Studien zu treiben; jetzt holte er diese fleissig nach. Die Schlossbibliothek zu Wilhelmshöhe, später das Staats-Archiv zu Marburg boten ihm hierzu die beste Gelegenheit.

Schon seit dem Jahre 1856 war v. Stamford ein eifriges Mitglied des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde. Als der erste Vorsitzende des Vereins, Ober-Reg.-Rath Mittler, im Jahre 1878 sein Amt niederlegte und Ober-Bibliothekar Dr. Gross an seine Stelle trat, übernahm v. Stamford die Geschäfte als zweiter Vorsitzender. In dieser Eigenschaft vertrat er für den erkrankten Dr. Gross den Verein bei der General-Versammlung der deutschen Geschichts- und Alterthums-Vereine in Marburg am 15.—19. September 1878. Nach dem am 30. September 1879 erfolgten Tode des Dr. Gross wurde ihm das Amt des ersten Vorsitzenden übertragen, als welcher er auf der Jahres-Versammlung des Vereins zu Rinteln am 27. Juli 1880 bestätigt wurde. Er hat dieses

 

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