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ihn der Verein, alles zu tun, was erforderlich sei, um genaue Aufnahmen vor dem Abbruche und während desselben zu erhalten; alle wichtigen Stücke, die während des Abbruches etwa gefunden würden, hätte unser Vereinsmitglied Herr Schippel, der Besitzer des Hauses, unserer Vereinssammlung zu überliefern zugesagt.

 

V. Sitzung am 7. Februar 1902.

Die verschiedenen kleinen historischen Mitteilungen, die für diese Sitzung angekündigt waren, eröffnete Herr Hauptlehrer Schneider mit der Auskunft über den Verbleib des Riesenhöfchens am Ringwall auf der Eubenhardt, der zwischen Cölbe, Bernsdorf, Göttingen und Reddehausen gelegen ist. Die dortige alte Wallburg, die von E. Mülhause für eine dem Donar geweihte Kultusstätte angesehen wurde (vgl. Zeitschr. f. hess. Gesch. u. Ldk. Jahrg. 1869), zeigt eine doppelte Anlage, eine äussere und eine innere. Der äussere Ringwall umgiebt in Form eines Halbkreises die Hälfte des Berggipfels auf der Ost-, Nordost- und Nordseite, besteht aus Erde und lockerem Steingeröll, ist 450 Schritt lang, stellenweise 20 Schritt -breit und 1-1½ Meter hoch; ein Graben fehlt. Innerhalb dieses Abschnittswalles befand sich, und zwar auf der höchsten Erhebung des Berges, ein Steinwall, 4—5 Schritt breit und ½-3/4 Meter hoch, vom Volk das Riesenhöfchen, die Riesenmauer oder das Steinhäuschen genannt. Es hatte die Gestalt einer Elipse und erstreckte sich von Westen nach Osten in einer Länge von etwa 60 Schritt und einer Breite von 35 Schritt; der fast 2 Meter breite Eingang lag an der Westseite am Wege von Cölbe nach Reddehausen. Dieses Riesenhöfchen ist, wie Herr Schneider zuerst bemerkte, seit 1898 verschwunden und seine Steine (22 Fuder) wurden, wie er feststellte, zum Bau des Gasthauses zum Lahnthal von Aug. Koch am Bahnhof in Sarnau abgefahren, jedoch nur z. T. zur Legung der Grundmauer jenes Hauses verwandt, da sie zu schwer zu verarbeiten waren. Der verstorbene Konservator Dr. Bickell, der von der Zerstörung jenes Altertums erfuhr, liess die Angelegenheit durch das Königl. Landratsamt

 

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