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Werke vor, und beschäftigte sich dann eingehend mit einem vergessenen, aber hochinteressanten Künstler jener Zeit, dem 1798 verstorbenen früheren polnischen Majore Müntz. Professor von Drach war in der Lage, neues Material zu dessen Lebensgeschichte beizubringen. Hiernach hat Müntz jahrelange grosse Reisen fast durch ganz Europa gemacht, er war der meisten europäischen Sprachen mächtig. Sein Grabmal im Schlossparke zu Riede lässt auch seine Beziehungen zu den in Kunst und Literatur damals massgebenden hessischen Kreisen erkennen, deren Mitglieder dem gefühlvollen Zuge der Zeit entsprechend, in innigem Freundschaftskulte mit einander noch über das Grab hinaus verbunden waren. Der Vortragende war ferner in der Lage, eine ganze Reihe von Handzeichnungen und Radierungen des Majors Müntz vorzulegen, die. in aller Herren Länder entstanden, den Beweis eines tüchtigen Könnens ablegen. Noch nicht bekannt ist es, dass Müntz der Entdecker einer neuen Radierweise ist, die zum Teil auch Tischbein der jüngere anwandte. Es würde sicher weitere kunsthistorische Kreise im höchsten Grade interessieren, wenn Herr Professor v. Drach die in unserem Geschichtsvereine gemachten Mitteilungen weiter ausführen und mit den erforderlichen Reproduktionen Müntzischer Zeichnungen und seiner technisch so eigenartigen Radierungen versehen, der Öffentlichkeit übergeben wollte.

 

2. Sitzung vom 12. November 1903.

Professor Dr. von Drach und der Vorsitzende legten die stattliche Anzahl von Bildnissen Philipps des Grossmütigen vor, die sie bisher für die ihnen von der Historischen Kommission für Hessen und Waldeck aufgetragene Jubiläumsschrift zusammengebracht hatten, und erläuterten sie eingehend.

 

3. Sitzung vom 7. Januar 1904.

Als erster Vortragender besprach und würdigte Herr Professor Karl Wenck Klagen des 13. und 14. Jahrhunderts über die in Hessen herrschende Friedlosigkeit, beleuchtete sie durch Erzählung manches

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