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der Königlichen Staatsregierung, Herrn Regierungspräsidenten v. Trott zu Solz, und den Rektor der alma mater Philippina. Letzterer, Herr Konsistorialrat, Dr. theol., phil. et jur. Mirbt, dankte unter dem Hinweise darauf, daß dieser Festakt zugleich auch der vom Landgrafen Philipp dem Großmütigen gegründeten Universität gelte, die, wenn sie auch nicht mehr hessische Landesuniversität sei, doch noch immer eine große Anzahl hessischer Landeskinder unter ihren Hörern aufweise. Herr Professor Lic. theol., Dr. phil. Wiegand hielt sodann die Festrede über den Landgrafen Philipp den Großmütigen, worauf ein Gesang der Liedertafel („Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre“) die erhebende Feier schloß.

Um l Uhr mittags fand ein von der Stadt Marburg den Festteilnehmern gegebenes Frühstück in Bückings Garten statt, bei dem Herr Beigeordneter Schimpff die Anwesenden begrüßte und Herr Geheimer Regierungsrat Dr. jur. Knorz deren Dank aussprach.

An dem um 5 Uhr nachmittags im Museum beginnenden Festessen nahmen etwa 200 Herren und Damen teil. Sowohl dies Festessen als die nachfolgende italienische Nacht mit Tanz im Garten und im großen Saale des Museums verliefen sehr befriedigend. Am Mittwoch, den 27. Juli 1905, begaben sich die Festteilnehmer teils mit der Eisenbahn (über Frankenberg), teils mit Wagen nach Kloster Haina. Nachdem hier um 2 Uhr nachmittags eine kirchliche Feier in der Klosterkirche stattgefunden, zog man gemeinsam zum Denkmalsplatz, wo nach der in Gegenwart der Spitzen der staatlichen und ständischen Behörden des Regierungsbezirks stattgehabten Enthüllung des Philippsdenkmals Herr Superintendent Wissemann die Festrede hielt. Nach mehrstündiger geselliger Vereinigung auf dem Festplatze und in den Gartenanlagen des Klosters trat man gegen 7 Uhr abends die Rückreise an. *)

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*) Wir haben geglaubt, den Bericht über diese besonders glänzend verlaufene Jahresversammlung, die den meisten der Teilnehmer wohl unvergeßlich bleiben wird, ausführlicher abfassen zu dürfen, als dies sonst in unseren Mitteilungen üblich ist.

 

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