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b. Herr Oberlehrer a. D. Grebe schilderte den Lebenslauf König Konrad I. aus Anlaß der Jahrhundertwiederkehr seines Todestages.

c. Ein Aufsatz des Herrn Kanzleirats Neuber über „die Gasthäuser in Hessen, besonders in Kassel“ wurde vorgelesen.

Das älteste bekannte Gasthaus in Kassel war das des Henne Mattenberg, in dem 1396 ein v. Buchenau Einlager halten mußte. Zu Anfang des 16. Jahrhunderts waren vorhanden die Wirtschaften zum Schwan und zum schwarzen Bären. Von später bestehenden Gasthäusern wurden besonders erwähnt die Stadt Stockholm, in der 1714 Karl XII. von Schweden auf seinem Ritt von Bender nach Stralsund übernachtete und das Gasthaus zum Landgrafen Karl, in dem Häsers Lied „Der Wald“ zuerst gesungen wurde, sowie das Gasthaus zum Kurfürsten (in westfälischer Zeit das „rote Haus“), dessen Besitzer sich als hessischer Patriot bekannt machte.

VII. Am 2. April 1906 1).

Vortrag des Herrn Museumsdirektors Dr. phil. Boehlau:

„Die Ausgrabungen auf der Altenburg bei Niedenstein.“

Nach dem bekannten Berichte des Tacitus über die Zerstörung des Hauptorts der Chatten, Mattium, hat dieser Ort nördlich der unteren Edder gelegen. Seit langen Jahren herrscht nun der Streit darüber, ob Maden oder Metze als Mattium anzusprechen ist. Während die Historiker für Maden, den Sitz des Zehntgerichts, stimmen, weisen die Sprachforscher nach, daß aus dem Worte Mattium nur Metze, nicht Maden, entstanden sein kann.

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1) Berichte: Kasseler Tageblatt u. Anzeiger Nr. 157 v. 3.- 4. 1906; Kass. Allg. Zeitg. Nr. 92, 102 v. 3., 13.- 4. 1906; Neue Kasseler Zeitg. Nr. 94 v. 5.- 4. 1906; Hessenland Nr. 9 v. 2. 5. 1906.

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