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Herr Pfarrer Kleyensteuber in Martinhagen machte nun vor einiger Zeit darauf aufmerksam, daß sich auf der Altenburg bei Niedenstein, nicht allzuweit von Metze, alte Befestigungen befinden, so daß die Frage entstand, ob hier nicht das alte Mattium zu suchen sei. Die daraufhin von den Herren Museumsdirektor Dr. phil. Boehlau, Generalmajor z. D. Eisentraut und Bibliothekar Dr. med. Lange angestellten Nachgrabungen haben nun ergeben, daß die Altenburg in germanischer Zeit befestigt gewesen ist und daß diese Befestigung etwa im 1. Jahrhundert n. Chr. bestürmt und teilweise verbrannt worden ist.

Die Altenburg ist die mittelste Erhebung eines Bergzugs, der zwischen Ems und Wiehof mit 3 Erhebungen von Nordosten nach Südwesten streicht. Die nördlichste Erhebung ist ein Basaltklippenzug mit den Resten der Burg Falkenstein. Zwischen Falkenstein und Altenburg liegt ein breiter Sattel, ein Plateau, das nach Nordosten steil abfällt. Die Altenburg war durch eine äußere und eine innere Befestigung geschützt. Der äußere Befestigungsring bestand, wie die Untersuchung ergab, aus einem Wall, der nach außen durch eine Trockenmauer aus großen Säulenbasalsteinen 2 bis 3 Meter hoch abgesteift war. Diese Befestigungslinie setzt beim Falkenstein ein und umzieht die Altenburg. Nach Art dieser Anlage kann es sich nur um eine germanische, nicht um eine mittelalterliche Befestigung handeln. Die innere Befestigung, die sich jetzt auch als Steinwall darstellt, bestand wie die Nachgrabungen ergaben, aus einer festen hohen Mauer. An einer Stelle, wo mehrfach hinter einander liegende Wälle auf einen Eingang deuten, stieß man auf Aschenreste und fand den Lehmboden verziegelt. Hieraus ergibt sich, daß die Mauer ein Holzgerüst enthielt und daß die Befestigung durch Brand, also jedenfalls bei einem Angriff mit stürmender Hand, vernichtet worden ist. Die vorgefundenen Scherben gestatten die oben erwähnte Zeitbestimmung.

Daß man hier die Stätte des alten Mattium vor sich habe, darf man nicht folgern, weil dieser Ort jedenfalls an der Matzoff gelegen haben wird, zwi- [zwischen]

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