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[Vorsitzende] sitzende auf Veranlassung des Herrn Dr. Maurmann erteilte, bildete den Schluß der Sitzung.

4. Sitzung am 3. Februar 1906.1)

Herr Professor Friedrich Wiegand machte eingehende „Mitteilungen aus dem literarischen Nachlasse August Vilmars.“

Dieser Nachlass befand sich früher im Besitze des verstorbenen Metropolitan Heldmann in Oberweimar, des Schwiegersohnes Vilmars, und ist im letzten Jahre von Prof. Wiegand geordnet worden. Er enthält Drucksachen, sämtliche Personalakten, Manuskripte und Excerpte zu Vilmarschen Büchern, Vorarbeiten, die nicht zum Abschluß gelangten, Akten und Konzepte aus allen Perioden seines Lebens, darunter vieles, das so gut wie nicht bekannt ist oder verloren geglaubt war. Prof. Wiegand besprach, dem Lebensgange Vilmars folgend, eine Reihe wichtiger Stücke und legte zugleich mehrere der Versammlung vor. Den Anfang machte ein Druck von 1849, das Gedicht auf Vilmars Schulkameraden Hüter zu dessen silbernem Doktorjubiläum, das die beiden Hersfelder Gymnasiasten schildert. Eingehend erörtert wurde Vilmars führende Rolle in der Marburger Burschenschaft im Anschluß an seinen eigenhändigen „Kurzen Entwurf einer Geschichte der deutschen Burschenschaft zu Marburg, 1823.“ Es folgte eine Abschrift des ersten gegen Kurfürst Wilhelm II. gerichteten Drohbriefes, die sich Vilmar während seiner Tätigkeit in Kassel verschafft haben dürfte. Die Predigten Vilmars liegen mit Register vollständig von 1822—1842 vor. Sie sind mit Randnoten versehen, die über besondere Nebenumstände informieren und deshalb für den Biographen Wert haben. In seiner kurzen Landtagstätigkeit 1831/32 hat Vilmar vierzehn Referate geliefert. Zu mehreren sehr wichtigen liegen weitere Ausführungen im Konzept vor, die in die Landtagsverhandlungen nicht übergegangen sind, so zu den Berichten über die Verbesserung

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1) Bericht: Oberhessische Zeitung vom 11. Februar; Hessenland 1906 S. 55 f.

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