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[unterdrückt] drückt wurde. Von der vielgenannten Jesberger Konferenz am 14. Februar 1849 konnten Protokolle, Briefe und Zustimmungsadressen vorgelegt werden.

Schon während seines ersten Ministeriums hatte Hassenpflug einen starken Einfluß auf Vilmar gewonnen; bei seiner Rückkehr 1850 berief er ihn sofort zum Mitarbeiter in das Ministerium nach Kassel. Der verhängnisvolle Brief, vom Herrn v. Ende ausgefertigt, von Hassenpflug unterschrieben, lag im Original vor; ebenso zwei Billetten Hassenpflugs, die des Ministers starke Einmischung auch in kirchliche Dinge zeigen. Von der amtlichen Tätigkeit Vilmars in Kassel waren nur unbedeutende Konzepte vorhanden. Um so interessanter sind zwei Aktenbände der Kommission für ein gemeinsames „Deutsches evangelisches Kirchengesangbuch“, an welchem Vilmar einen besonders hervorragenden Anteil nahm.

Vilmars Versetzung in die theologische Fakultät zu Marburg kreuzte sich mit einem Rufe für Ästhetik und Literaturgeschichte nach Rostock. Über den fatalen Prozeß, den er sich bald darauf schon von seiner eigenen Fakultät zuzog, hat er sich noch kurz vor seinem Tode in einer handschriftlich vorliegenden Denkschrift: „Mein Handel mit der theologischen Fakultät zu Marburg“ von seinem Standpunkt aus geäußert. Die Ereignisse von 1866 brachten Vilmar den Zusammenbruch seiner Politik und damit die größte Enttäuschung seines Lebens. Auch hier liegen zahlreiche Zeugnisse für die Bitterkeit seiner Stimmung vor. Mit Vilmars Testastamenten [Testamenten] und den darin enthaltenen Bestimmungen über die Art seines Begräbnisses schloß der Vortrag.

Nachdem Herr Apotheker Strippel noch Karikaturen vom Jahre 1848 aus Vilmars Besitz vorgelegt hatte, wurde die Sitzung gegen 11 Uhr vom stellvertretenden Vorsitzenden, Herrn Landgerichtsrat a. D. Gleim, geschlossen.

5. Sitzung am 24. Februar 1906 1).

Diese Sitzung war als Schwerinsabend für ver- [verschiedene]

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1) Bericht: Oberhessische Zeitung vom 28. Februar; Hessenland 1906 S. 85 f.

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