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[Jahrhunderts] derts bis nach Paris absetzte, sowie eine Reihe von kirchlichen Geräten, welche vorgezeigt und vom Vorsitzenden näher erklärt wurden. Auf eine Interpellation hin, die bei dieser Gelegenheit Herr Oberlehrer Schürmann machte: wie eigentlich die Verwaltung der Altertumssammlung des Geschichtsvereins zu der neugegründeten städtischen Sammlung stehe? erwiderte der Vorsitzende, daß ihm und den Vorstandmitgliedern als solchen keine Gelegenheit gegeben worden sei, irgendwelche Stellung zu ihr einzunehmen, daß er aber der Sammlung aus vollem Herzen besten Fortgang und recht wertvolle Beiträge aus der Stadt wünsche und daß er weit entfernt davon sei, sie als Konkurrenz zu fürchten. Im Gegenteil. Denn die Bürgerschaft habe hoffentlich noch manches jetzt verborgene Stück dieser Stadtsammlung zuzuwenden, das also auf diese Weise erhalten und bekannt werde.

6. Sitzung am 10. März 1906 1).

Herr Dr. Christian Rauch hielt einen Vortrag über „Fritzlar und seine Kunstdenkmäler“. Er sprach zunächst über die Inventarisation der Kunstdenkmäler im allgemeinen und betonte dabei, daß unser Kurhessen der erste deutsche Staat war, der ein solches Inventar sein nennen durfte, das von Wilhelm Lotz und H. von Dehn-Rotfelser herausgegeben wurde. Diesem grundlegenden Werke sind seitdem eine Reihe anderer Landesteile gefolgt, die zum Teil vorgelegt und besprochen wurden, darunter das ganz hervorragende Werk Ludwig Bickells, das den Kreis Gelnhausen als ersten Band der Neuauflage des Hessen-Kasselischen Inventars behandelt. An der Hand dieses Buches kann festgestellt werden, welch bedeutende Anforderungen in geistiger, aber auch ganz besonders in körperlicher Beziehung an den Inventarisator gestellt werden. Sodann ging der Vortragende zu dem eigentlichen Thema seines Vortrages über und schilderte auf Grund der bei seiner Tätigkeit für das In- [Inventar]

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1) Bericht: Oberhess. Ztg. vom 16. März 1906. Hessenland 1906 S. 100 ff.

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