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begann die Mitgliederversammlung im Saale des „ Hessischen Hofs“, zu der als Vertreter des Herrn Landeshauptmanns in Hessen Herr Geheimer Regie rungsrat Dr. jur. Osius erschienen war. Herr Bürgermeister Gleim begrüßte den Verein im Namen der Stadt Melsungen, Herr Landrat v. Aschoff im Namen des Kreises, worauf der Vorsitzende erwiderte und hierbei auch der verstorbenen Mitglieder gedachte, zu deren Ehrung sich die Anwesenden von ihren Plätzen erhoben. Nachdem dann der Schriftführer und der Kassenführer ihre Berichte erstattet hatten, ersterer auch den Bericht des Konservators der Kasseler Samm lungen vorgetragen hatte, wurde der Kassenführer wegen seiner für das Vereinsjahr 1905/6 gelegten, von den Herren Amtsgerichtssekretär Diebel und Kauf mann Sallmann geprüften und richtig befundenen Rechnung entlastet. Auf Vorschlag des Herrn Super intendenten Wissemann wählte man hierauf durch Zuruf den bisherigen Vorstand, und besonders den bis herigen Vorsitzenden, wieder, jedoch trat an Stelle des aus Gesundheitsrücksichten an der Annahme einer Wiederwahl verhinderten Bibliothekars, des Herrn Ma jors von und zu Löwenstein , Herr Reichsbank direktor a. D., Geh. Regierungsrat Grimm. Als Ort der nächsten Hauptversammlung bestimmte man Eschwege. Die Tagesordnung der Mitgliederversammlung war nunmehr erschöpft und der Vorsitzende erteilte Herrn Superintendent Wissemann aus Hofgeismar das Wort zu seinem Vortrage über „die Kunst der Glasmalerei in ihrer besonderen Beziehung zu Hessen“.

Die Bereitung von Glas in den hessischen Wäldern wird zuerst in einer Hofrechnung vom Jahre 1430 erwähnt. Die ersten hessischen Glashütten befanden sich im Kaufunger und Reinhardswald. Sie bildeten mit den am Harz, auf dem Eichsfeld, bei Gerstungen, an der Rhön und im Spessart gelegenen Glashütten zusammen eine einzige Zunft, deren Zunftstätte im Spessart lag. Infolge der dort durch den Bauernkrieg eingetretenen ungünstigen Verhältnisse verlegte man sie aber aus dem Spessart nach Groß almerode und Landgraf Philipp der Großmütige wurde 1537 Obervogt der deutschen Glaserzunft. Die Gegend von Großalmerode war für die Hütten besonders günstig; sie bot den Ton für die Häfen und den nötigen Sand, die nahegelegene Saline Sooden die erforderliche Asche und die ausgedehnten Wälder das als Brennmaterial unentbehrliche

 

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