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um so mehr, als man die Absichten des Kurfürsten vermutete. Diese Bedenken wurden, soweit es die Offiziere des Generalstabes und der Artillerie betraf, am Abend des 5. laut, seitens des Artillerie-Brigade- Kommandeurs aber beseitigt, indem er die Ansicht vertrat, der s. Z. geleistete Verfassungseid würde in seiner alten Verbindlichkeit weiter bestehen, man habe nur dem jetzigen Kurfürsten an Stelle seines Vor gängers zu huldigen.

Beim Leibgarde-Regiment jedoch baten die Hptm. Engelhardt, Pr.-Ltnts . Beß und v. Oeynhausen am Morgen des 6. den Regiments-Kommandeur um eine Aufklärung, und da derselbe diese nicht geben konnte, meldeten sie ihm, daß sie den verlangten Eid nicht leisten konnten, ohne die ausdrückliche Erklärung, daß sie neben diesem Eide nach wie vor an den auf die Aufrechterhaltung der Verfassung geleisteten Eid sich gebunden erachteten.

Oberst v. Urff setzte kurz vor der Vereidigung den Kurfürsten von den Bedenken der Offiziere in Kenntnis. Das hatte zur Folge, daß den Offizieren beruhigende Versicherungen gegeben wurden, und dann die Vereidigung stattfand. In weiterer Folge dieses Verhaltens der Offiziere aber nahm der Kur fürst von der Ausführung des geplanten Staatsstreiches zunächst Abstand, zumal am 11. Dezember auch aus Wien eine abmahnende Antwort eintraf.

Die Namen der drei Offiziere wurden bekannt, dieselben am 31. Dezember strafversetzt. Die März-Revolution verschob dann alle weiteren Angriffe auf die Verfassung; die genannten Offiziere wurden zurückversetzt.

Die Tagebuchaufzeichnungen des Premier-Leut nants Beß gaben einen Einblick in die Seele eines Kurhessischen Offiziers, der nach schwerem inneren Ringen seinem Eide treu geblieben. Dieselben liefern den Beweis, daß nur wahre Gewissensskrupel jene Offiziere bestimmten, und daß ihnen nichts ferner lag als Demagogie. Zugleich erkennen wir, wie der Schrei ber der Aufzeichnungen den welthistorischen Anlauf, den Deutschland 1848 genommen, mit glühender Be- [Begeisterung]

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