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Brücke darstellen solle und ob man nicht statt der Kleeblätter an Lindenblätter zu denken habe, darüber könne man verschiedener Ansicht sein. Jedenfalls sei die Zahl der Blätter, die das Feld auszufüllen habe, ganz gleichgültig. Auf die Wiederholung der Angaben des Redners über die ältesten Stadtwappen und Stadtsiegel muß leider aus dem oben angeführten Grunde ebenfalls verzichtet werden. Zu erwähnen bleibt jedoch der Hinweis, daß man bei Herstellung der Ritterwappen, die älter seien als die Städtewappen, in folgender Weise verfahren habe. Man habe die Schilde mit Leder, Pelz oder auch mit gewebten Stoffen bekleidet und sie mit Metallbeschlägen versehen. Oft wurden auch natürliche Gegenstände statt der Beschläge angebracht. Bemalen konnte man die Schilde noch nicht, da man Ölfarben noch nicht kannte und Wasserfarben dem Wetter nicht standgehalten hätten. Nach dieser Entstehung der Ritterwappen müsse man sich die Einordnung der Kleeblätter im Kasseler Wappen auch in der Anordnung der Figuren eines Webemusters denken, d. h. also in regelrechten Reihen, ohne daß es dabei auf Innehaltung einer bestimmten Zahl ankomme.
c. Herr Bankier Fiorino legte eine Reihe seltener und interessanter Abbildungen des Kasseler Stadtwappens vor.
d. Herr Generalmajor z. D. Eisentraut schilderte auf Grund der im Marburger Archive befindlichen Akten über den siebenjährigen Krieg die Lage der hessischen Truppen nach der Konvention von Kloster Zeven (8. September 1757). In dieser letzteren hatte der Führer der alliierten Armee, Herzog von Cumberland, eingewilligt, daß seine Armee sich auflöse und die Kontingente der einzelnen Staaten, aus denen sie sich zusammensetzte, ohne kriegsgefangen zu werden in ihre Heimat zurückkehrten. Die Hessen hatten demgemäß den Rüchmarsch in ihr Vaterland bereits angetreten, als die Franzosen plötzlich die Entwaffnung der abmarschierenden Truppen verlangten. Dem konnte und wollte sich Landgraf Wilhelm VIII.

 

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