..

- 118 -

dem Hundewetter nicht in den einfachen Uniformen stehen", und wir erhielten sofort von. der ausgeräumten Kammer Mäntel. Nun wurde Herr v. Baumbach darauf aufmerksam gemacht, daß es doch besser sei, wenn die Pferde in die Stadt gebracht würden, Ställe zum vorläufigen Unterstellen seien genug vorhanden. "Ach Gott", meinte v. Baumbach und Oberst v. Bardeleben schloß sich ihm an, "die Bürger von Hofgeismar nehmen uns ja nicht auf!" Da dem auf das bestimmteste widersprochen wurde, brachte man die Pferde denn doch in die Stadt, wo sie bereitwilligst aufgenommen wurden. - Das Feuer legte die Dächer der 3 Seitenflügel in Asche, mit denen auch die rauhe Fourage verbrannte. Das Hauptgebäude wurde nur wenig beschädigt. Der Hafer verbrannte nicht, war aber verdorben. Die entlaufenen Pferde wurden sämtlich wieder eingefangen.
Über die Entstehung des Feuers wurde eine weitläufige Untersuchung angestellt, die ohne Ergebnis blieb. Als man schließlich beim Abräumen des Schutts die Reste einer Stalllaterne auf dem Heuboden fand, nahm man allgemein an, daß einer der Garde du Corps, die sich in Hofgeismar wenig wohl fühlten, den Brand veranlaßt habe, um dadurch eine Verlegung der Truppe herbeizuführen.
Im Frühjahr 1849 rückten 4 Eskadrons Husaren, darunter auch die frühern Garde du Corps, nach Schleswig-Holstein aus; 2 Eskadrons blieben zurück. In Holstein wurden Freiwilligenkorps gebildet, in die auch der Geismaraner Konrad Lütgendorf1), ein ehrlicher Kerl, aber ein Taugenichts, eintrat. Er erhielt einen Schuß ins Bein und kam als Invalide zurück.
Als die Nachricht eintraf, daß die Husaren aus dem Feldzuge zurückkehrten, wurde beschlossen, sie festlich zu empfangen. Zu diesem Zweck rückte am Tage des Eintreffens die Bürgergarde gegen 10 Uhr morgens an das Mühlentor und bildete von hier bis an die Kaserne Spalier. Um ½11 Uhr kam das Regiment an und wurde mit Hurra! und mit Musik em- [empfangen]

__________

1) Siehe oben Seite 104.

 

..