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der Beginn des Jahres 1794 sah das deutsche Reich, in einer höchst ungünstigen politischen Lage.

Das mußten besonders die im Westen gelegenen mittleren und kleineren Staaten empfinden, für die die Selbsthülfe das letzte Rettungsmittel zu sein schien: ein Bund der mittleren und kleineren Fürsten sollte die ersehnte Wendung zum Besseren bringen.

Der Plan ging von Karl Friedrich von Baden aus, der bei Landgraf Wilhelm IX. verständnisvolle Aufnahme seiner Vorschläge fand — wenigstens soweit sie praktisch durchführbar zu sein schienen. Vor allem wies dieser nachdrücklich darauf hin, daß alle mittleren und kleineren Fürsten für den Bund gewonnen werden müßten; denn was Baden und Hessen allenfalls allein zu leisten vermochten, konnte auf keinen Fall ausreichen, dem Kriegsglück eine Wendung zu geben. Falls sich diese Fürsten zu der Verpflichtung verstehen würden, ihren Anteil für das zu gründende Heer in natura zu stellen, war auch er gewillt Opfer zu bringen und erklärte sich bereit, unter ausreichender finanzieller Unterstützung die Einrichtung und Ausbildung dieses Heeres zu übernehmen.

Schon in diesen vorbereitenden Verhandlungen war auch davon die Rede, wie die beiden Fürsten für ihre Aufwendungen entschädigt werden könnten; denn längst war es im deutschen Reich außer Übung gekommen, ohne besondere politische Vorteile für das Wohl des Ganzen einzutreten. Es entsprach daher nur der allgemeinen Anschauung, wenn Baden auch jetzt diese Frage sogleich aufwarf; in welcher Richtung es die Befriedigung solcher Ansprüche zu suchen geneigt war, geht deutlich aus dem Vorschlag hervor, die geistlichen Fürsten sollten „aus bewegenden Ursachen“ übergangen werden!

Einer Anregung Wilhelms folgend kamen die beiden Fürsten, von ihren Ministern von Edelsheim und von Bürgel begleitet, am 27. September 1794 in Wilhelmsbad b. Hanau zusammen, um durch mündliche Verhandlungen den Plan zu fördern.

Zunächst mußten sie freilich eine schmerzliche Enttäuschung über sich ergehen lassen: Herzog Eugen von

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