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gehofft hatte, im Kriege Offizier werden zu können, wenig erbaut. Als er mit seinen Kameraden in Bremen wieder auf die Weserböcke übergeführt werden sollte, desertierte er, weil er sich ohne jeden Grund einbildete, er würde in Münden an die Preußen abgegeben werden. Er kam glücklich nach Oldenburg, als er aber dann in seiner hessischen Uniform die preußische Grenze überschritt, wurde er als Deserteur festgenommen und in preußische Dienste gesteckt. —

Der Vortragende betonte schließlich noch einmal, daß Seume's Entstellungen seiner Erlebnisse in Hessen und Amerika auf gekränkten Ehrgeiz und auf das Fehlschlagen seiner Hoffnung, in der neuen Welt sein Glück zu machen, zurückzuführen sind. Er hat sich während seiner Rekrutenzeit in keiner Weise zu beklagen gehabt ; seine Offiziere sind ihm so menschenfreundlich begegnet, daß er dies selbst gern hervorhebt. Wir fragen vergeblich nach dem Grunde, daß er von dem Landgrafen Friedrich II. so verächtlich gesprochen hat, der stets aufs beste für diejenigen zu sorgen bemüht war, die sich von seinen Werbern hatten anwerben lassen.

 

b. Wissenschaftliche Unterhaltungs-

(Herren-) Abende.

1. Am 18. Oktober 1909 eröffnete der Vorsitzende, Generalmajor z. D. Eisentraut die Sitzung und sprach den Mitgliedern des Kasseler Zweigvereins und besonders dem Magistrat der Residenz den Dank des Vorstandes für die ausgiebige Unterstützung mit Geldmitteln anläßlich der 75jährigen Jubelfeier des Vereins aus. Er dankte namentlich auch den Mitgliedern des für diese Feier gebildeten Ortsausschusses, deren aufopfernder Tätigkeit der glänzende Verlauf der Feier in erster Linie zu danken ist. Es gelangte sodann eine Auswahl der zahlreichen, zur Jubelfeier eingelaufenen Glückwunschschreiben und

-Telegramme zur Vorlesung.

Aus Anlaß einer in den Kasseler Zeitungen erschienenen Mitteilung, daß sich die Grabstätte der während der französisch-westfälischen Fremdherrschaft auf dem Forste erschossenen hessischen Patrioten in einem

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