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gezeigt [Vorgezeigt] wurden das von Antiquar Cramer geschenkte „Maas- und Rangierbuch“ des 1. kurhessischen Infant -Regts. vom Jahre 1865 und ein von Schriftsteller Wolff geschenktes Exemplar des westfälischen Militärstrafgesetzbuchs.

 

c. Ausflüge.

1. Nach dem Schöneberg bei Hofgeismar am 22. Juni 1909. Von dem mit der Eisenbahn erreichten Dorfe Hümme, in dessen Nähe die Reste des vom Landgrafen Karl begonnenen, aber nicht vollendeten Kanals zur Verbindung der Weser mit der Fulda und weiterhin der Lahn besichtigt wurden, wanderte man zum Schöneberg, besichtigte nach dessen Ersteigung die geringen noch vorhandenen Burgtrümmer, erfreute sich an der schönen Aussicht in den sächsischen Teil des Hessengaues und stieg dann hinab zum Bad Hofgeismar, wo ein Imbis eingenommen wurde. Hier berichtete Bibliothekar Dr. med. Lange über die Geschichte der Burg Schöneburg und ihrer Umgebung 1) .

Eine große Anzahl in der Nähe von Hümme und bei der Anlage der Stadt Carlshafen entdeckter Gräber mit Urnen und sonstigen Gerätschaften aus vorgeschichtlicher Zeit beweist, daß die Umgebung des Schönebergs schon vor 2000 Jahren besiedelt war. Genauere Angaben über die Geschicke der Gegend besitzen wir dann erst aus der Zeit Karls des Großen, in der der Kampf zwischen Franken und Sachsen sich eine Zeitlang gerade hier abspielte, wobei die Diemel geraume Zeit die Operationsbasis des Frankenheeres bildete. Es zog damals ein Straßenzug von Süden her über Fritzlar, Kassel, Immenhausen, Heimarshausen nach Herstelle, dem Winterlager Karls des Großen. Entlang dieser Straße finden wir eine ganze Reihe alter Befestigungen, die den vorrückenden fränkischen Truppen als Verpflegungsstationen dienten.

Nach Beendigung der Sachsenkriege erfahren wir dann wieder längere Zeit nichts von den Begebenheiten

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1) Der Vortrag ist vollständig abgedruckt im „Hessenland“ 1909, S. 193.

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