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- 94 - großen Juristen Karl vori Savigny, sind ja der wertvollste Besitz des Forsthofs. Vom 13. bis zum Ende des 16. Jahrhunderts war der „Rodenhof“ in den Händen einer Marburger Burgmannenfamilie gewesen, der Rode´s, an welche noch die heutigen Straßennamen „Rodenberg“ und „Rodengraben“ erinnern. In Diensten der Landgrafen und des Deutschordens finden wir sie in- und außerhalb Hessens, in den mächtigen Kellerräumen des Forsthofes, von deren Felsengewölbe ein Bild Ubbelohdes uns eine eindrucksvolle Vorstellung erweckt, haben sie greifbare Spuren ihres Daseins hinterlassen. Als der letzte Sproß der Familie gestorben war, fiel der Rodenhof an die Landgrafen zurück, wurde 1605 Sitz der Landvogtei, einmal 1627 Wohnung fröhlicher fürstlicher „Studenten“, jugendlicher Landgrafensöhne der Darmstädter Linie von 9 und 13 Jahren. Im Garten hatte schon Landgraf Moritz ein Ballhaus errichtet, in dem sich die Angehörigen des Hofs und der Universität am Ballspiel ergötzten. Seit dem Ende des 17. Jahrhunderts hausten im Rodenhof die Oberforstmeister, als letzter der „von Wildlingen“, der 22 Jahre, nachdem ihn (1800) der hartnäckige Wille Landgraf Wilhelms IX. aus dem schönen Forsthof in ein bescheideneres Quartier verdrängt hatte, seine letzte Ruhestätte an bekannter stimmungsvoller Stätte, im „Forstgarten“, gefunden hat. Käufer des Forsthofs war der Professor der Jurisprudenz Weis. Er vermietete das untere Häuschen an den jungen Gelehrten von Savigny, mit dessen Heim uns eine überaus reizvolle Schilderung Jakob Grimms vertraut macht. Als J. Grimm im Jahre 1850 dem einstigen Lehrer zur Feier seines 50jährigen Doktor Jubiläums eine Abhandlung darbrachte, beschrieb er in der Widmung eingehend Lage und Inneres des Hauses, in dem der verehrte Lehrer im Jahre 1803 gewohnt hatte. Die Briefe, welche Clemens Brentano und namentlich Bettina von hier geschrieben hat, „Bettinas Gedichte“, üben in der neuen Umgebung dieses Heftes einen besonderen Reiz aus und werden dem Bettinaturm neue Freunde gewinnen. Noch mehrfach ist nach Savigny das efeuumrankte Haus von namhaften Männern bewohnt wor- [worden] |
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