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- 95 - den [worden], ich nenne nur den Theologen Ernst Ranke, das liebenswürdige „Kind“, wie er sich selbst noch als Greis nannte, und Adolf Wilbrandt. Es war ein glücklicher Gedanke, die Geschichte dieses Hauses in einer Einzelschrift zu behandeln, und die Beigaben Meister Ubbelohde´s haben der Arbeit des Forschers und Darstellers noch einen besonderen Reiz verliehen. Sehr willkommen wird vielen auch das letzte Kapitel, die „Übersicht über die Geschichte der einzelnen Häuser in der Ritterstraße und deren nächster Umgebung“ und der Marburger Stadtplan vom Jahre 1750, sein. — Weiter machte Apotheker Strippel: Mitteilungen aus Papieren des kurhessischen Offiziers von Schmidt, der in westfälischen Diensten vierzehn beim Dörnberger Aufstande in seine Hände gefallene Bauern nicht erschießen ließ, sondern an das Kastell zu Kassel ablieferte. Die Quittung, die v. Schmidt dabei an diesem „glücklichsten Tage seines Lebens“ erhielt, befindet sich in Herrn Strippels Händen. — Zum Schluß wies Archivar Rosenfeld an der Hand eines Aufsatzes des Wiesbadener Archivars Domarus (Annalen des Vereins für Nassauische Altertumskunde, Bd. 36, vom Jahre 1906) „Die Luftreise Blanchards von Frankfurt nach Weilburg am 3. Oktober 1785“ darauf hin, wie in den achtziger Jahren des 18. Jahrhunderts durch die Erfolge der Brüder Montgolfier und eines Professor Charles das Interesse für Luftschiffahrt in ähnlicher Weise erregt worden sei, wie in unsern Tagen, und handelte insbesondere von den Ballonfahrten des Franzosen Blanchard, der im Januar 1785 den „Kanal“ überfuhr, am 3. Oktober desselben Jahres aber von Frankfurt in 39 Minuten über 50 Kilometer weit nach Weilburg gelangte und dann in Weilburg und Frankfurt außerordentlich gefeiert wurde1).
4. In der Sitzung vom 7. Dezember teilte der Vorsitzende Archivar Dr. Rosenfeld den Eintritt zweier neuer Mitglieder, des Herrn Dr. Deutsch, Volontairs an der Universitätsbibliothek, und des Rek- [Rektors] __________ 1) Oberhess. Ztg. Nr. 272 v. 20. 11. 1909. |
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