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Vom Bahnhof Wetter aus begaben sich die Teilnehmer teils zu Wagen, teils zu Fuß nach der schön gelegenen Melnau zur Besichtigung der stattlichen Burgruine. In dem Burghof schilderte Herr Archivassistent Dr. Schultze die Schicksale der alten mainzischen Feste Elnhoug (wie sie ursprünglich hieß) und die blutigen Kämpfe, die um sie zwischen Hessen und Mainz seit ihrer Gründung um das Jahr 1248 bis zu ihrem Anfall an Hessen 1464 ausgefochten wurden, und erläuterte die vorhandenen Baureste an der Hand der überlieferten Nachrichten. Dem Rückwege nach Wetter und einer kurzen Rast daselbst folgte die Besichtigung der interessanten und schönräumigen Stiftskirche des alten Canonissenstiftes in Wetter unter Führung des Herrn Archivars Dr. Rosenfeld. In der Kirche begrüßte Herr Oberpfarrer Loderhose die Anwesenden und beteiligte sich in entgegenkommender Weise an der Erläuterung des edlen Bauwerks, seiner Teile und Kunstschätze.

 

2. Sonnabend, den 3. Juli, nachmittags 2 Uhr, hatte sich bei schönstem Wetter eine stattliche Zahl von Mitgliedern zu einer gemeinsamen Unternehmung seltener Art vereinigt. Sie galt in erster Linie der Besichtigung von Resten einer frühmittelalterlichen Befestigung, wie ähnliche in neuester Zeit im südlichen Westfalen vielfach durch Nachgrabungen festgestellt worden sind. Auch am „Hof“ bei Dreihausen sind neuerdings, vor acht und vor drei Jahren, mit dem Spaten von einigen Kasseler Forschern Grabungen veranstaltet worden. Einer derselben, der verehrte Vorsitzende des Gesamtvereins, Generalmajor z. D. Eisentraut, hatte die große Güte, an Ort und Stelle in lichtvoller Weise uns in die Ergebnisse der bisherigen Untersuchungen einzuführen. Was er fortschreitend im Walde vor den stummen Zeugen längst verflossener Jahrhunderte vortrug, hat er selbst folgendermaßen zusammengefaßt: „Der „Hof“ liegt auf einem bewaldeten Vorsprung des Höhenzuges, welcher das Tal von Dreihausen südlich begrenzt. Die obere Fläche des Vorsprunges, etwa 100 Meter über der Talsohle, ist im

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