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teaten [Brakeaten] wurden aus der Sammlung v. Grabo, die bei Hess Nachfolger in Frankfurt zur Versteigerung kam, um sehr wichtige Fuldaer, Hersfelder und Eschweger Stücke vermehrt. Unter den Eschweger Brakteaten (5 an der Zahl) befindet sich auch der inschriftlich bezeichnete der Abbatissa Ge(r)drut in Eskenev(eg).

 

III. Sammlung hessischer Kunstwerke und Altertümer.

In erster Linie sind zwei schöne Schränke zu erwähnen, die unsere ganz in den Anfängen steckende Abteilung heimischer Möbel bereicherten. Ein Nußbaumholzschrank aus dem Ende des 17. Jahrhunderts edelsten Aufbaus mit vortrefflich geschnitzten Engelsköpfen am Fries und Fruchtgehängen an den Pilastern. Es ist eine Frankfurter Arbeit, aber die Frankfurter Möbel dieser Zeit und des 18. Jahrhunderts müssen in unserm Museum vertreten sein, weil sie einen großen Einfluß auf unser Handwerk ausgeübt haben. Diesen Schrank erwarb die Gewerbehalle, deren Sammlungen mit den staatlichen vereinigt sind. Sodann ein mit Einlegearbeit verzierter Schrank von 1604, ein Kleinod hessischer Renaissancearbeit, den der Museumsverein erwarb. Die Abbildung (vor dem Titelblatt dieser „Mitteilungen“) gibt wenigstens eine Vorstellung von dem zierlichen Aufbau und von der reichen Pracht seines Schmuckes. Eine besondere Veröffentlichung wird die sehr merkwürdigen Darstellungen behandeln. Der Schrank ist, nach Ausweis der Wappen auf den Türen 1604 zur Hochzeit des Herrn Johann von und zu Hattstein auf Münzenberg und der Judith Cratz von Scharffenstein verfertigt worden, in derselben oberhessischen Werkstatt, der die zur selben Hochzeit gefertigte Truhe entstammt, die ihr glücklicher Entdecker und Besitzer, Dr. Grossmann in Frankfurt a. M. in der „Hessenkunst“ 1908 veröffentlicht hat.

Der Museumsverein erwarb ferner eine große Wanduhr auf Konsole in reich geschnitztem Gehäuse aus dem Anfang des 19. Jahrhunderts, ein Werk des Kasseler Uhrmachers Nettemann.

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