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meine treuen Söhne ihre Muttererde und die gebrandtmarkten Fahnen der Räuber verließen, sich zu ihrem Landesvater drängten und in seine Hand den Eid der Treue erneuerten, den sie einem Fremdlinge, der von feindlichen Rotten umgeben, Liebe zu seinen Völkern trägt, nicht geschworen hatten1) .

Der Feind der Menschheit — ein Ungeheuer an seiner Spitze

— nicht zufrieden, in offener Fehde den Sieg der Ungerechtigkeit durch das Blut von Tausenden an sich gerissen zu haben, trug Mord und Verderben in schuldlosen Staaten hinüber, stürzte mit Hohn Gelächter geheiligste Thronen und häufte Leichen auf Leichen, und stelte mit triumphirenden Mienen lasterhaften Triumphbögen, an denen Schweis und Blut tyrannisirter Nationen klebt, auf den Gräbern edler Vaterlandsvertheidiger auf! — Nicht die zahllosen Thränen gemishandelter Wittwen und Waisen — nicht der Jammer von Millionen rührte sein kaltes Herz, nur verwüsteten Fluren, rauchenden Brandstätte und Ströme Menschen Blutes behagen seiner Tyrannen Seele — und während Deutschlands Wohlfahrt untergraben, und diese biedere Nation ihren Flohr und Freiheit beweinte und während Spaniens Väter und Söhne unter dem Schwert des Despotismus blutete, streckte dieser Eroberer seine Räuberhände auch nach Östreichs gesegneten Fluren aus.

Aber Östreichs Herrscher und Held, der für das Wohl des Staates wacht, warf die Forderung der Ungerechtigkeit mit Milde, aber auch mit Vestigkeit ab. —

Östreichs Nationen haben geschworen — nicht fremde Erde soll das Blut ihrer Kinder trenken — das Schwerd der Gerechtigkeit soll nicht mit dem Blut frommer Unterthanen gefärbt werden, die ihren Regenten mit Herz und Seele, ihre Religion über alles liebten.

Der Feind drohete mit Krieg, um das Maas seiner Ungerechtigkeit voll zu machen. — Aber Blitzschnell erhob sich die ganze Nation, vestentschlossen, Leben und Gut für ihren guten Kaiser und die gerechte Sache zu wagen.

Im Gefühl ihrer glücklichen Verfassung gab ihnen Liebe und Treue — nicht Gewalt die Waffen in die Hände — zur Sicherheit Ihrer, nicht zur Qual und Zerstörung. Die Kriegstrompete sammelte die Edlen unter das Panner des Vaterlands, und sie stehen gerüstet zum Kampf der Gerechtigkeit.

Hessen! kaum tönte Östreichs Waffenrüstung in euren Ohren und Tausenden sammelten sich aus euch bei Mir vest entschlossen, unter Carls Fahne zu siegen oder zu sterben.

Theure Hessen! Ihr greifet zu den Waffen, Muth ist in euren Herzen, Wahrheit in eurem Munde.

Auf, Väter und Söhne ! Ihr alle meine Kinder! auf, zerbrechet die schändenden Bande, in die Euch Despotismus schmiedet. —

— Rächet den Hohn, die Unbilde, die Euch getroffen hat und trifft.

— Folget Euren Brüdern, die die feindlichen Reihen verliesen und

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1) Gemeint ist wohl die Bildung der hessischen Legion in Böhmen 1809, welche letztere freilich zum größten Teil aus Nichthessen bestand.

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