MHG, 1909/10, S. 166

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schen [amerikanischen] Privatur gekapert und diesem von dem Cyclops wieder abgenommen worden.

Den 10: Nachdem wir die Nacht durch ziemlich gut und ruhig fortgeseegelt, so erschien gegen 3 uhr heute Morgen ein tüchtiger Nebel, der sich aber mit dem vollen Tag wieder verlohr, und wir kamen dem ohnerachtet bis gegen 8 uhr recht gut fort. Um diese Zeit drehete sich der Wind und wurde etwas contrair, wir musten beylegen, weilen der Cyclops in der Nacht zurückgeseegelt war, um die wiedergenommene Engl. Brique, die nicht fortkommen konte, einzuholen. Bey dem Tage heute Morgen sahen wir beede Schiffe aneinander gebunden in einer grosen Entfernung hinter uns herkommen und um l uhr nachmittags waren sie erst wieder in der Flotte, und so fuhren wir weiter bis gegen 4 uhr, da der Commodore ein Signal gab, daß sich die Schiffe versammeln selten, inzwischen wurde der Wind ganz stille und wir lavirten daher bis gegen 10 uhr des abends, da sich wieder ein starker Nebel mit einem heftigen Wind einfand, welcher die ganze Nacht dauerte. Unser Schiff, der Ocean und die Diane wurden von der Flotte getrennt.

Den 11: des Morgens mit dem Tage fiel der Nebel sehr starck und gegen halb 11 uhr erst fing der Himmel an, sich einigermasen aufzuklären. In einer grosen Entfernung vor uns bekamen wir wieder einige Schiffe zu Gesicht, die vollen Seegel wurden aufgespannt und ohnerachtet der Wind nicht sehr favorable war, so seegelten wir so geschwind als möglich fort und erreichten gegen 6 uhr abends gar nahe die Flotte wieder. Heute Mittag gegen l uhr fieng der Steward Thom^s Cock, dessen ich vorhin einmal erwähnt, auf unserem Schiff einen kleinen Vogel, nicht viel größer als der bey uns bekante Zaunkönig, schön gezeichnet, mit einem spizen Schnabel und seiner sonstigen Gestalt nach wie ein sogenannter Baumläufer: Er brachte mir solchen und ich habe ihm ein nothdürftiges Behältergen zu machen gesucht, um zu sehn, ob ich ihn durchbringen kan. — Es ist dieses ein abermaliges Zeichen, daß wir nicht weit vom Land, wenigstens von Sable-isle¹⁾ entfernt seyn können, welche wir schon nach der uns gegebenen Versicherung und nach Ausweiß der Charte seit einigen Tagen erreichen sollen, allein da der Wind immerhin contrair gewesen, und wir daher, um nur fortzukommen, bald lincks, bald rechts, bald rückwerts seegeln müssen, so sehn wir diesem angenehmen Anblick noch mit Verlangen entgegen, zumal da Hallifax²⁾ nur noch 60 Leaks³⁾ von dieser Insel entfernt sein soll.

Den 12: Nachdem wir die Nacht durch mit zwar sehr gelindem, aber doch ungleich günstigerem Wind als vorher ziemlich fortgeseegelt, so wurde heute morgen das wieder eroberte, mit

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¹⁾ Sable Island, Sandinsel, niedrige Insel auf dem Kurs der von Europa nach Halifax segelnden Schiffe, berüchtigt durch zahlreiche Schiffbrüche.

²⁾ Halifax, Hauptstadt der englisch-amerikanischen Provinz Neuschottland, mit etwa 40000 Einwohnern.

³⁾ Richtig leagues — Meilen.

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..	- 166 - schen [amerikanischen] Privatur gekapert und diesem von dem Cyclops wieder abgenommen worden. Den 10: Nachdem wir die Nacht durch ziemlich gut und ruhig fortgeseegelt, so erschien gegen 3 uhr heute Morgen ein tüchtiger Nebel, der sich aber mit dem vollen Tag wieder verlohr, und wir kamen dem ohnerachtet bis gegen 8 uhr recht gut fort. Um diese Zeit drehete sich der Wind und wurde etwas contrair, wir musten beylegen, weilen der Cyclops in der Nacht zurückgeseegelt war, um die wiedergenommene Engl. Brique, die nicht fortkommen konte, einzuholen. Bey dem Tage heute Morgen sahen wir beede Schiffe aneinander gebunden in einer grosen Entfernung hinter uns herkommen und um l uhr nachmittags waren sie erst wieder in der Flotte, und so fuhren wir weiter bis gegen 4 uhr, da der Commodore ein Signal gab, daß sich die Schiffe versammeln selten, inzwischen wurde der Wind ganz stille und wir lavirten daher bis gegen 10 uhr des abends, da sich wieder ein starker Nebel mit einem heftigen Wind einfand, welcher die ganze Nacht dauerte. Unser Schiff, der Ocean und die Diane wurden von der Flotte getrennt. Den 11: des Morgens mit dem Tage fiel der Nebel sehr starck und gegen halb 11 uhr erst fing der Himmel an, sich einigermasen aufzuklären. In einer grosen Entfernung vor uns bekamen wir wieder einige Schiffe zu Gesicht, die vollen Seegel wurden aufgespannt und ohnerachtet der Wind nicht sehr favorable war, so seegelten wir so geschwind als möglich fort und erreichten gegen 6 uhr abends gar nahe die Flotte wieder. Heute Mittag gegen l uhr fieng der Steward Thom^s Cock, dessen ich vorhin einmal erwähnt, auf unserem Schiff einen kleinen Vogel, nicht viel größer als der bey uns bekante Zaunkönig, schön gezeichnet, mit einem spizen Schnabel und seiner sonstigen Gestalt nach wie ein sogenannter Baumläufer: Er brachte mir solchen und ich habe ihm ein nothdürftiges Behältergen zu machen gesucht, um zu sehn, ob ich ihn durchbringen kan. — Es ist dieses ein abermaliges Zeichen, daß wir nicht weit vom Land, wenigstens von Sable-isle¹⁾ entfernt seyn können, welche wir schon nach der uns gegebenen Versicherung und nach Ausweiß der Charte seit einigen Tagen erreichen sollen, allein da der Wind immerhin contrair gewesen, und wir daher, um nur fortzukommen, bald lincks, bald rechts, bald rückwerts seegeln müssen, so sehn wir diesem angenehmen Anblick noch mit Verlangen entgegen, zumal da Hallifax²⁾ nur noch 60 Leaks³⁾ von dieser Insel entfernt sein soll. Den 12: Nachdem wir die Nacht durch mit zwar sehr gelindem, aber doch ungleich günstigerem Wind als vorher ziemlich fortgeseegelt, so wurde heute morgen das wieder eroberte, mit __________ ¹⁾ Sable Island, Sandinsel, niedrige Insel auf dem Kurs der von Europa nach Halifax segelnden Schiffe, berüchtigt durch zahlreiche Schiffbrüche. ²⁾ Halifax, Hauptstadt der englisch-amerikanischen Provinz Neuschottland, mit etwa 40000 Einwohnern. ³⁾ Richtig leagues — Meilen.	..


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