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letzten Bauarbeiten recht schmucklos waren. Im In neren finden sich dagegen zahlreiche schöne Denk mäler Witzenhäuser Kunst, so die Kanzel und die Denkmäler der Familien v. Bodenhausen und v. Berlepsch. Der Einsturz eines Teils der Kirche machte 1725 größere Verbesserungsbauten nötig. Ebensolche fanden 1892 statt. Redner schloß mit dem Wunsche, daß sich bald die Mittel finden möchten, die noch zur völligen Wiederherstellung der Kirche nötigen Arbeiten vorzunehmen, die Freilegung der Turmfenster, die Beseitigung unschöner Innenbauten, die Ausmalung im Innern u. s. w. — Mit dem Danke der Versammlung gab der Vorsitzende, Generalmajor z. D. Eisentrautt, dem Wunsche Ausdruck, daß jede Hessenstadt solche von echter Heimatliebe beseelte, fleißige und gründliche Forscher besitzen möge, wie Witzenhausen einen in Herrn Rechtsanwalt Eckhardt gefunden hat.

 

2. Die 2. Monatsversammlung am 20. November 1911 brachte einen Vortrag des Herrn Landgerichts rats, Geheimen Justizrats Büff : „Johann Baltha sar Schupp, ein 300jähriges Denkblatt“. Im März 1610 zu Gießen geboren, besuchte Schupp die Gießener und die Marburger Universität, auf denen er zuerst Philosophie, dann aber Theologie studierte. In seinem 19. Lebensjahre trat er eine Reise an, die ihn, meist zu Fuß, durch den größten Teil von Deutsch land nach Preußen, Livland, Esthland, Polen und Däne mark führte und während der er auf den berühmtesten Universitäten längere oder kürzere Zeit verweilte. In dieser Weise vorzüglich ausgebildet, begann er in Rostock Vorlesungen zu halten, kehrte aber bald wegen der Kriegsunruhen nach Marburg zurück. Nachdem er hier seit 1632 einige Zeit gelehrt und dann eine Studienreise nach den Niederlanden unternommen, wurde er 1635 als Professor der Geschichte und Beredsamkeit nach Marburg berufen, wo er nun 11 Jahre in akademischer und seelsorgerischer Tätigkeit zu brachte. 1648 sandte ihn das Vertrauen seines Landes herrn als Gesandten zum Abschluß des westfälischen Friedens. Kurze Zeit wirkte er auch als Gesandt- [Gesandtschaftsprediger]