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Stainville selbst gelang es, sich durchzuschlagen. Die französischen Verluste waren sehr groß; sie würden noch größer gewesen sein, ja es würde völlige Ver nichtung der französischen Armee eingetreten sein, wenn Spörcken des Herzogs Befehl befolgt und die Franzosen in der Flanke angegriffen hätte. So aber gelang es den Franzosen, Kassel zu erreichen und am Abend des 24. die Höhen bei Landwehrhagen und das befestigte Lager auf dem Kratzenberg bei Kassel zu besetzen. — Die hessischen Truppen sind, abge sehen von dem Angriff des Prinz Friedrichs- Dragonerregts ., bei Wilhelmsthal nicht ins Gefecht gekommen.

Reicher Beifall wurde dem Vortragenden zu teil. Dann machte Superintendent Wissemann aus Hofgeismar Mitteilung von einigen auf die Schlacht be züglichen Nachrichten, die er in den Kirchenbüchern benachbarter Orte gefunden hatte. Ein Herr aus Grebenstein trug ein vor 50 Jahren von dem Lehrer Berg in Grebenstein verfaßtes Gedicht zur Erinnerung an die Schlacht vor. Von dem Offizierkorps des Füsilier regiments v. Gersdorff (Kurhessischen) Nr. 80, welches Regiment als hessische Garde der Schlacht beigewohnt hatte, ging ein Begrüßungstelegramm ein.

Man bestieg nun den Grebensteiner Burgberg, wo General Eisentraut eine Erklärung des von dort aus ganz zu übersehenden Schlachtfeldes gab. Nach kurzer Besichtigung der Schloßruine, die neuerdings mit dem Schloßberg in den Besitz der Stadt Grebenstein übergegangen ist, eilte man zum Bahnhof, um den 7 Uhr-Zug zu erreichen.

 

d. Besichtigungen.

Die Aufforderung zur Besichtigung der Reste der Kasseler Festungswerke hatte am 20. November 191l eine außerordentlich große Zahl von Mitgliedern und Gästen des Vereins zusammengeführt, von denen viele ältere Herren die sog. „Feme“ wiedersehen wollten, in die sie als wagelustige Knaben gegen das Verbot der Eltern und der Polizei hinabgestiegen waren, voller Grauen über die Schrecknisse des Femgerichts, das

 

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