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herren [Deutschherren] bestimmte Auslese (8 von 36 Artikeln) des von ihm gefundenen Schriftstückes im 38. Bande der Ver einszeitschrift von A. Huyskens veröffentlicht worden sei. — Des weiteren fragte Pfarrer Abbée nach der Lage des Wirtshauses am Grün, in welchem bei der Belagerung unserer Stadt im Dezember 1647 der kai serliche Feldmarschall Graf Peter Melander v. Holzapfel, unmittelbar durch einen vom Schloß abgefeuerten Kanonenschuß, verwundet wurde, als er sich eben zur Tafel setzen wollte. Drei Häuser am Grün kommen in Frage. — Endlich wies Pfarrer a. D. A. Heldmann hin auf den merkwürdigen Zusammenhang der rheinisch-westfälischen Kirchenordnung von 1612, deren Jubiläum demnächst gefeiert werden soll, mit der hessischen Kirchenverfassung des 16. Jahrhunderts. Zwei hervorragende von Landgraf Moritz im Streit um die Verbesserungspunkte vertriebene hessische Geistliche, Johannes Hesselbein aus Frankenberg und Justus Meier aus Schweinsberg, haben die in Hessen untergehende Synodal-Ordnung nach Cleve , Mark und Ra vensberg gebracht. Die märkisch-rheinische Kirchen verfassung ist also ein Ableger aus Hessen. So ist soeben durch Pfarrer Rothert in Soest festgestellt worden. Andererseits ist für die neue Gestaltung der hessischen Kirchenverfassung in preußischer Zeit das rheinisch-westfälische Vorbild in der Fassung von 1835 zu Grunde gelegt worden. Dieser Beitrag zur hessi schen Kirchengeschichte fand lebhaftes Interesse.

 

2. Zu dem Vortrage des Professors Busch: „Bismarck und Kurhessen: Der Ursprung des Annexionsgedankens“ hatte sich am 13. Dezem ber 1911 eine besonders zahlreiche Versammlung eingefunden. Der Redner suchte unter Voranstellung von Bismarcks Verhältnis zu Kurhessen die Frage zu beantworten, wie sich bei Bismarck der Gedanke der Eroberungspolitik entwickelt hat, der in den Annexio nen von 1866 zutage trat. Zur Zeit der nationalen Kämpfe 1848 bis 1850 nahm Bismarck eine vertei digende Stellung gegen jede Schmälerung des preußischen Staates ein, höchstens daß er gegen die Verfas- [Verfassung]

 

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