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wandte man sich dem im Orte liegenden Trümbach`schen Schlosse zu, durchwanderte den verwilderten Park, der noch deutlich von ehemaliger Herrlichkeit redet, und nahm das Schloß, besonders das sogenannte Gobelinzimmer, in Augenschein. Am Abend ging es dann auf schönen Waldwegen über Schloß Hohen wehrda wieder nach Neukirchen. — Die interessanten Belehrungen und Anregungen, die der kleine Spaziergang in reicher Fülle bot, lassen den Nachmittag bei allen Teilnehmern in bester Erinnerung bleiben. Falls eine Gedenkfeier der heldenmütigen Verteidigung des Friedewalder Schlosses zustande kommt, soll der nächste Gang im August nach Friedewald führen.

 

VII. Mitglieder in Ziegenhain.

Am Abend des 25. Februar 1912 fand im Saale des „Rosengartens“ ein Familienabend statt. Schon lange vor der angesetzten Zeit war der große Saal vollständig überfüllt. Superintendent Heussner eröffnete den Abend mit einer Ansprache und erteilte dann dem Vorsitzenden des Vereins für hessische Ge schichte und Landeskunde, Generalmajor z. D. Eisen traut aus Kassel das Wort zu seinem Vortrage über „Begebenheiten bei der Belagerung Ziegenhains im Jahre 1761“. An der Hand zweier, von ihm selbst hergestellten und vervielfältigten Karten, welche an die Zuhörer verteilt wurden, entwarf der Vortragende ein sehr interessantes Bild aus Ziegenhains vergangenen Zeiten.

Der Vortrag behandelte die kriegerischen Ereignisse in und bei Ziegenhain im Februar und März 1761. Ziegenhain war längst vor dem 7jährigen Kriege als Festung vernachlässigt. Wehrlos und ohne eigentliche Besatzung wurde die Stadt im Sommer 1757 von den Franzosen besetzt und dann war sie bis 1760 ab wechselnd im Besitz von Freund und Feind. Im Juli 1760 erhielt sie eine Besatzung von dem hessischen Garnison-Regiment Wurmb und im folgenden August wurde sie von den Franzosen ernstlich belagert, beschossen und zur Übergabe genötigt. Nun blieben die

 

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