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Franzosen bis zum Ende des Krieges — November 1762 — Herrn der Festung. Als Herzog Ferdinand im Februar 1761 den Feind von Nieder- nach Ober-Hessen zurückgedrängt hatte, beauftragte er den hessischen Artillerie-General Schlüter mit der Eroberung der Festung Ziegenhain und stellte zunächst das hessische Regiment 3. Garde und die beiden Garnison-Regimenter Müller und Blome ihm zur Verfügung. Am 28. Februar erstürmten diese Truppen die Vor stadt Weichhaus, doch räumte Schlüter diesen Ort wieder, da der Kommandant von Ziegenhain drohte, die Vorstadt in Brand zu schießen. Am 3. März wurde der Verteidiger aus dem Schafhof vertrieben und Schlüter ließ hier und bei Niedergrenzebach Batterien erbauen, die am 7. März mit den wenigen schweren Geschützen besetzt werden konnten, die nun endlich durch ein drittes hessisches Garnison-Regiment ( Kutzleben ) und das Bataillon Sachsen-Gotha herangebracht waren. Am Samstag, den 8. März, begann die Beschießung der Festung aus 8 12Pfündern und 15 Mörsern und Haubitzen, von denen sehr bald 3 Mörser durch das eigene Schießen barsten. Aus der Festung wurde das Feuer lebhaft erwidert. Auf schriftlichen Befehl Herzog Ferdinands stürmte und eroberte Schlüter zum zweiten Male die Vorstadt Weichhaus, die nun von dem Verteidiger von den Wällen Ziegenhains aus in Brand geschossen und gänzlich zerstört wurde. Durch fortgesetzte Beschießung Ziegenhains wurden hier 40 Häuser derartig durch Brand zerstört, daß sie nach dem Kriege nicht wieder errichtet worden sind. Der Schaden wäre noch größer geworden, wenn nicht den Belagerern nach kaum achttägigem Schießen die Munition ausgegangen wäre. Ehe der Ersatz bewirkt werden konnte, mußte die Belagerung aufgehoben werden, da die nach Süden zurückgedrängte französische Armee jetzt nach Heranziehung von Verstärkungen zum Angriff übergegangen, und die alliierte Armee nach einem für diese höchst unglücklichen Gefecht bei Grünberg am 21. März zum Rückzug genötigt hätte. Der zurückgehenden Armee folgten die Franzosen auf dem Fuße. Von Neustadt aus sandte Herzog

 

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