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zurückgehen. Die 3 Bat. der Hess. Brigade (Weimar, Altenburg und wir) l ) sollten sich nötigenfalls in Kolding 2 ) mit der Eskadron von Kurfürst-Husaren konzentrieren und dort weitere Befehle von General v. Wynecke 3 ) erwarten. Kurz hiernach kam (gegen 3 Uhr) vom Major Schilling (Bat. Weimar) die Benachrichtigung, es rückten 2 Bat. Dänen gegen Kolding vor. Hiernach gingen sofort die Ordonnanzen ab, um das Bat. in Hadersleben zu konzentrieren.

Kolding , den 7. Juli.

Um 4 Uhr früh marschierte heute das Bat. von Hadersleben ab. Pr.-Ltnt . Wiederhold 4 ) war mit 2 Unteroffizieren und 20 Mann nebst ebensoviel Mannschaften vom Bat. Altenburg in Hadersleben zurückgeblieben.

Ein Unteroffizier und 12 Mann waren kommandiert, um 87 dänische Gefangene, die gestern Abend eingebracht waren, nach Apenrade zu transportieren.

Pr.-Ltnt . Wiederhold hatte den Befehl, täglich 2 Patrouillen (l Inf. und l Kav .) nach Aarhuus zu entsenden.

Die Marschordnung war

Avantgarde: Jägerkomp . Altenburg, Detascht . Husaren.

Gros: Bat. Altenburg, 3 Holstein. Geschütze, Schützenbat .

Arrieregarde : ½ Zug der 4. Komp. des Schützenbats .

Die Bagage folgte dem Schützenbat .

Dicht vor Hadersleben begegneten dem Bat. 4 Belagerungsgeschütze, welche aus dem Park bei Friedericia gerettet wurden. Auf dem ganzen Marsche begegneten uns viele Wagen, teils mit Blessierten beladen, teils mit Kranken aus dem Hospital in Kolding , welches evacuiert worden war.

Nach Mitteilung einiger Verwundeten hätten die Dänen morgens um 2 Uhr die Vorposten angegriffen und bis gegen 4 Uhr 20 Bataillone ins Gefecht geführt. Da die Unterstützung nicht schnell genug hätte vorgebracht werden können, so hätten die Bataillone der Vorposten, vorzugsweise das 4. Jägerkorps und das 6. Bataillon, ungeheuer gelitten. Von letzterem wäre eine ganze Kompagnie bei der Verteidigung einer Batterie aufgerieben worden.

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1 ) Detachement Diederichs.

2 ) Stadt in Jütland, 30 km südlich Veile , 20 km südwestlich Fredericia.

3 ) Kgl. Hannoverscher Generalmajor v.Wynecken , Kommandeur der
     2. kombinierten (hannoversch-sächsischen) Division.

4 ) Wilhelm Heinrich Wiederhold, geb. 17. 9. 1811 in Stade , Sohn eines
     Geheimen Oberfinanzrats, trat am 6. 10. 1827 freiwillig in das 2. Inf.-Regt .,
     wurde 9. 11. 1828 Portépéefähnrich , 18. 9. 1831 Sekondltnt ., 1. 8. 1835
     Rechnungsführer, 9. 12. 1837 zum Schützenbat , versetzt, 29. 2. 1844
     Premierltnt ., 31. 1. 1852 als Hauptmann mit Patent v. 1. 2. 1852 ins 2. Inf.-
     Regt . versetzt, 20. 1. 1855 zum Füsilierbat ., 21. 11. 1861 mit Pension
     ausgeschieden und 25. 12. 1872 in Goslar gestorben. War Ritter des
     großherzogl . hessischen Philippsordens.

 

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