MHG, 1912/13, S. 25

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zwischen der Stadt und dem Landgrafen. Drei Jahre später kommt mit Albrecht von Buchenau einer der tatkräftigsten Hersfelder Äbte ans Ruder, der vor allem bestrebt war, die übermütige Stadt wieder in den Stiftsorganismus hineinzudrängen. Dieses Ziel konnte er nur erreichen, wenn es ihm gelang, Schultheiß Gerwig aus dem Wege zu räumen, hinter dem Bürgerschaft und Landgraf standen. Das Mittel, das Albrecht anwandte, war kurz und bündig. Er ließ den Schultheißen auf dem Rathaus ergreifen und im Eichhof gefangen setzen. Alsbald durcheilte die empörte Stadt das Gerücht, Gerwig sei in seinem Verließ verhungert. Den zornigen Drohungen des Landgrafen gegenüber begegnete der Abt mit der lakonischen Bemerkung, Gerwig sei, was durch Zeugen belegt werden könne, freiwillig aus dem Leben geschieden.

Heinrich Gerwig, des Verstorbenen Sohn, scharte nun eine Zahl entschlossener Hersfelder in Verbindung mit hessischen Rittern zu einem verheerenden Rachekrieg gegen den Abt zusammen, der sich seinerseits an den Erzbischof Konrad von Mainz wandte. Stadt und Landgraf erneuerten nun ihr Bündnis auf Lebenszeit. Nach einem längeren ergebnislosen Kleinkrieg zwischen Stift und Stadt wählte diese schließlich des Landgrafen ersten Minister, den Landvogt in Hessen, Eckehard von Röhrenfurt, zum Hersfelder Schultheißen, und nach mancherlei Verhandlungen kam es zu einem Schiedsgericht des Landgrafen und seines Neffen, des Grafen von Ziegenhain, das einen beiderseitigen Waffenstillstand herbeiführte, der den Gegensatz mehr überdeckte als beseitigte.

Die Entscheidung dieses Hersfelder Verfassungsstreites hing im letzten Grunde ab von dem Ausfall des Krieges zwischen Mainz und Hessen. Diese Entscheidung fiel am 23. Juli 1427 bei Großenenglis und brachte den vollständigen Sieg des Landgrafen. Der Friede zu Frankfurt regelte auch die Hersfeldischen Angelegenheiten. Abt Albrecht, der vom Erzbischof nichts mehr zu erhoffen hatte, entschloß sich zum Unvermeidlichen: Am 2. November 1432 begab sich die Reichsabtei in den erblichen Schutz der hessischen

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..	- 25 - zwischen der Stadt und dem Landgrafen. Drei Jahre später kommt mit Albrecht von Buchenau einer der tatkräftigsten Hersfelder Äbte ans Ruder, der vor allem bestrebt war, die übermütige Stadt wieder in den Stiftsorganismus hineinzudrängen. Dieses Ziel konnte er nur erreichen, wenn es ihm gelang, Schultheiß Gerwig aus dem Wege zu räumen, hinter dem Bürgerschaft und Landgraf standen. Das Mittel, das Albrecht anwandte, war kurz und bündig. Er ließ den Schultheißen auf dem Rathaus ergreifen und im Eichhof gefangen setzen. Alsbald durcheilte die empörte Stadt das Gerücht, Gerwig sei in seinem Verließ verhungert. Den zornigen Drohungen des Landgrafen gegenüber begegnete der Abt mit der lakonischen Bemerkung, Gerwig sei, was durch Zeugen belegt werden könne, freiwillig aus dem Leben geschieden. Heinrich Gerwig, des Verstorbenen Sohn, scharte nun eine Zahl entschlossener Hersfelder in Verbindung mit hessischen Rittern zu einem verheerenden Rachekrieg gegen den Abt zusammen, der sich seinerseits an den Erzbischof Konrad von Mainz wandte. Stadt und Landgraf erneuerten nun ihr Bündnis auf Lebenszeit. Nach einem längeren ergebnislosen Kleinkrieg zwischen Stift und Stadt wählte diese schließlich des Landgrafen ersten Minister, den Landvogt in Hessen, Eckehard von Röhrenfurt, zum Hersfelder Schultheißen, und nach mancherlei Verhandlungen kam es zu einem Schiedsgericht des Landgrafen und seines Neffen, des Grafen von Ziegenhain, das einen beiderseitigen Waffenstillstand herbeiführte, der den Gegensatz mehr überdeckte als beseitigte. Die Entscheidung dieses Hersfelder Verfassungsstreites hing im letzten Grunde ab von dem Ausfall des Krieges zwischen Mainz und Hessen. Diese Entscheidung fiel am 23. Juli 1427 bei Großenenglis und brachte den vollständigen Sieg des Landgrafen. Der Friede zu Frankfurt regelte auch die Hersfeldischen Angelegenheiten. Abt Albrecht, der vom Erzbischof nichts mehr zu erhoffen hatte, entschloß sich zum Unvermeidlichen: Am 2. November 1432 begab sich die Reichsabtei in den erblichen Schutz der hessischen	..


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