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ist nur dadurch zur Regierung gelangt, daß sein älterer Bruder Wilhelm Friedrich starb, und er selbst wieder hat seinen ältesten Sohn Wilhelm genannt. Er ist fortab der klassische Name des Brabanter Hauses geworden.

Landgraf Philipp war der zweite Sohn Wilhelms II. und der Anna von Mecklenburg. Diese machte keinen Versuch, einen der mecklenburgischen Namen in das hessische Haus hineinzutragen. Philipp wurde vielmehr nach seinem Paten, dem Lehnsgrafen Philipp von Waldeck, benannt. Dazu mochte noch ein zweites kommen. Die Katzenelnbogische Frage war noch nicht erledigt, und der letzte Graf von Katzenelnbogen war ein Philipp; das wird höchstwahrscheinlich ausschlaggebend für die Namengebung gewesen sein. Von Philipps Söhnen wurde Wilhelm IV. nach dem Großvater väterlicherseits genannt, der dritte Ludwig, nach dem Urgroßvater, der zweite, Philipp, nach dem Vater, und Georg nach dem Großvater mütterlicherseits. Der Name Georg kam übrigens erst im 14. und 15. Jahrhundert auf, und seine Popularität hängt mit der Begründung neuer Ritterorden zusammen, deren Schutzpatron regelmäßig der hl. Georg war. Die Namen Wilhelm und Philipp wurden vorn Hause Hessen-Kassel festgehalten, die Namen Ludwig und Georg wurden Eigentum der Darmstädter Linie, die den Namen Wilhelm durchaus den Kasseler überläßt. Der Name Moritz stammt, wie Georg, von den Wettinern. Heinrich der Fromme nannte seinen Sohn nach dem Schutzheiligen der obersächsischen und niedersächsischen Lande, dem hl. Moritz, nach dem in Nieder- und Obersachsen eine große Anzahl von Kirchen heißen. Auch der Name Christian ist von den Wettinern entlehnt. Unter den vielen Söhnen des Landgrafen Moritz führt auch einer den Namen Ernst, nach dem 1622 verstorbenen Schwager, dem Grafen Ernst von Schaumburg, dem Begründer der Universität Rinteln. Die verräterischen Umtriebe des Landgrafen Ernst von Hessen-Rheinfels gaben dem Namen dann einen üblen Klang und ließen ihn nicht fortleben; das Auftreten des Namens in der Darmstädter Linie hat einen andern

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