..

- 48 -

Regierungsrat Fritsch und Hauptagent Iber, begrüßte. Er berichtete sodann über die im August stattgehabte Mitgliederversammlung in Schmalkalden, die besonders glänzend verlief. Rechnungsdirektor Woringer begann aus Anlaß des vor 100 Jahren erfolgten Feldzuges des westfälischen Heeres nach Rußland eine Darstellung der Geschichte dieses Heeres und schilderte zunächst dessen Gründung im Jahre 1808 und seine Verwendung in Spanien, sowie gegen Dörnberg und gegen Schill 1809. Im Anschluß daran machte Geheimrat Fritsch auf das Buch des Professors Holzhausen: „Die Deutschen in Rußland 1812“ aufmerksam. Nachdem noch verschiedene Mitteilungen über den sogen. Teufelsstein bei Großenritte erfolgt waren, für dessen Erhaltung der Verein gemeinsam mit dem Verein für Naturdenkmalschutz eintreten will, sprach der Vorsitzende über die Entstehung des Ausdrucks „blinde Hessen“ und berichtete dann über den Verlauf der 1912 in Würzburg abgehaltenen Hauptversammlung des Gesamtvereins der deutschen Geschichts- und Altertumsvereine.

 

2. Der Herrenabend am 4. November 1912 war außerordentlich gut besucht. Nachdem Rechnungsdirektor Woringer die von ihm in der vorigen Sitzung begonnene Darstellung der Geschichte des westfälischen Heeres bis zum russischen Feldzuge 1812 fortgeführt hatte, berichtete Bibliothekar Dr. med. Lange über eine Reihe kleiner, bei Wolfhagen gelegener und im 13. Jahrhundert zum Schutze des Landes gegen räuberische Einfälle von Westfalen her errichteter Burgen und gab im Zusammenhang damit eine Schilderung der Schicksale dieser Gegend in jener Zeit. Es waren im ganzen sechs kleine Burgen auf einer Strecke von vielleicht 8 km. Der Vortragende besprach eingehend die Nachtigallenburg und die bis vor kurzem ganz unbekannte Burg Fürstenstein, deren Entdeckung man Amtsrichter Gonnermann in Wolfhagen verdankt, der neuerdings auch eine bis dahin unbekannte Wasserburg zwischen Höhnscheid und Freienhagen aufgefunden hat. Redakteur Heidel- [Heidelbach]

 

..