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erfordert, die eifrigen Bemühungen der leitenden Personen aber einen guten Erfolg erhoffen ließen. Rechnungsdirektor Woringer machte darauf Mitteilungen aus dem Tagebuche des Kasseler Großkaufmanns Sattler aus den Jahren 1788 bis 1792, wovon besonders die Aufzeichnungen über die vom Tagebuchführer gezahlten Neujahrstrinkgelder und die mit oft sehr drastischen Bemerkungen versehenen Angaben über die Kriegsereignisse des Jahres 1792 von Interesse waren. Im Anschluß hieran besprach Geheimer Regierungsrat Fritsch die Trinkgelderfrage von einst und jetzt. Bankier Fiorino zeigte eine große Anzahl seltener Bilder bedeutender Heerführer des 7jährigen und der napoleonischen Kriege vor und berichtete über das Leben dieser Generäle. Von den gleichfalls von ihm vorgezeigten Plänen und Abbildungen waren besonders ein Jussowscher Entwurf zum Auetor [Autor] sowie ein seltener Riß der Veste Spangenberg bemerkenswert. Kaufmann Kranz zeigte einen Band handkolorierter Abbildungen hessischer Militäruniformen aus der Zeit um 1800. Schriftsteller L. Wolff schenkte eine Urkunde aus 1832 über den Tod eines Mitglieds seiner Familie, das als Philhellene in Griechenland gegen die Türken kämpfte und fiel, Fabrikant Hess eine Druckschrift über die Feier des 18. Oktober 1815. Rechnungsdirektor Woringer verlas zum Schluß einen Brief des Kasseler Steuerrats Gottsched, in dem dieser seinem Bruder, dem bekannten Leipziger Professor, über ein Erdbeben berichtete, von dem Kassel am 18. Februar 1756 betroffen wurde.

 

6. Am 3. März 1913 berichtete Bibliothekar Dr. phil. H o p f über die Feier der Verleihung der Kurwürde an den Landgrafen Wilhelm IX. im Jahre 1803, besonders über die aus diesem Anlaß in Kassel und in Obersuhl gefeierten Feste, an welchem letzteren Orte ein Kandidat Rassmann der Feier den studentischen „Landesvater“ zu Grunde legte, sowie über die bei Gelegenheit dieser Feier entstandene kurhessische Nationalhymne. Schriftsteller Wolff teilte dazu mit, daß bei dieser Feier zum ersten Male in Kassel, und zwar an

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