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ein silberner, vergoldeter Kelch von gotischer Form, Taufkanne und Taufschüssel von Zinn. Die Glocken sind neu. Am Schlusse des mit Beifall aufgenommenen Vortrages erfreute Herr Pfarrer Haas-Kassel die Versammelten durch ein kurzes aber wohlklingendes Spiel auf der Orgel, die aus der Mitte des 18. Jahrhunderts stammt und nebst der Emporenbrüstung 1813 durch König Jérôme von Westfalen der Gemeinde aus der Kirche des aufgehobenen Franziskanerklosters zu Lügde i. W. als Geschenk überwiesen wurde.

Nach Verabschiedung derer, die mit dem nächsten Zuge wieder nach Kassel zurückfahren wollten, wanderte die größte Zahl der Teilnehmer am Ausfluge zunächst im lieblichen Fuldatale, dann auf bequemen Wegen durch den Wald nach der Tillyschanze über Münden, die nach fünf viertelstündigem Marsche erreicht wurde. Die auf dem dortigen Bergvorsprunge gelegene Befestigung, d. h. der tiefe, halbmondförmige Graben, der den Vorsprung hinten umzieht und von der Bergmasse trennt, ist wohl kaum mit Tillys Beschießung der Stadt Münden im Jahre 1627 in Verbindung zu bringen. Wahrscheinlich ist diese Befestigung mittelalterlich und Tilly wird seine Geschütze, mit denen er das Mühltor zum Einsturz brachte, viel tiefer aufgestellt haben.

Die zwischen 7 und 9 Uhr abends von Münden nach Kassel laufenden Züge brachten die von dem Ausflug sehr befriedigten Teilnehmer in einzelnen Gruppen nach der Heimat zurück.

 

II. Zweigverein Marburg.

a. Versammlungen.

1. In der ersten Wintersitzung am 22. Oktober 1912 hatte der Vorsitzende, Archivrat Dr. Rosenfeld, zunächst geschäftliche Mitteilungen zu machen. Er begrüßte Archivdirektor Geh. Archivrat Dr. Reimer, der früher lange Jahre dem Marburger Zweigverein angehört habe, als neueingetretenes Mitglied, gedachte des Verlustes, den der Verein durch den Tod des Rittergutsbesitzers Hoffmann im August dieses Jahres

 

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