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an den Kanzler des Darmstädtischen Landgrafen Ludwig V., Dr. Anton Wolff von Todenwarth über, dem 1631 der Landgraf Georg auch ein wenige Jahre vorher für den Hofmarschall Georg Riedesel bestimmtes, neu erbautes Haus schenkte, von dessen Unterbau noch das schöne Barockportal am Schloßberg gegenüber dem Landgericht erhalten ist. Dieser prächtige Hof, das Wolffische Haus und später auch bald Wolfsburg genannt, blieb allerdings nicht lange im Besitze der Wolff von Todenwarth; bei dem Sturze des Statthalters Anton Wolff von Todenwarth wurde er wieder eingezogen, blieb auch nach dem Wiederanfall Marburgs an Kassel landgräflich, verfiel aber nach mancherlei wechselnden Bestimmungen immer mehr, bis er 1686 abgebrochen wurde. Heute ist das Grundstück Garten und gehört der Kgl. Archivverwaltung. Dazu gab der Vortragende eine Fülle interessanter und unterhaltender Einzelheiten aus der Geschichte dieser Häuser; er verweilte besonders bei der Verteidigung des Schlosses 1647 gegen Melander, sowie bei den späteren häufigen Zerwürfnissen und Reibungen zwischen der Studentenschaft und der auf dem Schlosse stationierten hessischen Garnison, Krawallen, welche sich häufig gerade in dieser Gegend, vor dem Haupteingang zum Schlosse von der Stadt her, abspielten. — Der Vorsitzende gab dem Dank und Beifall der Versammlung für den interessanten, auf neuem bisher unbekannten Matrial [Material] fußenden Vortrag lebhaften Ausdruck.

3. Zu Anfang der Sitzung vom 17. Dezember 1912 gab der Vorsitzende das Wort an Privatdozent Dr. Horst zu einem Nachruf auf den jüngst verstorbenen großen Sohn Marburgs, den Kunsthistoriker Karl Justi. Ausgehend von der in einer verbreiteten Tageszeitung zu lesenden Bezeichnung des berühmten Gelehrten als eines großen Dilettanten hob der Redner hervor, daß gerade auf der Unterlage einer so universellen Geistesbildung — Theologie, Philosophie und Kunsthistorie — Karl Justi sich zu dem hatte entwickeln können, was Goethe in seiner Abhandlung über Winckelmann, feinsinnig das Wesen und die Bedeutung