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dieses Mannes ergründend, festgelegt hat: „Daß so ein für Welt und Nachwelt hocherfreuliches Dasein sich ausbilden werde“. Auch bei Justi ist der Trieb, der sich in der Mannigfaltigkeit seiner Studien betätigt hat, aus dem Bedürfnis entsprungen, „das Innere zum Ganzen und Gewissen zu steigern“. Dadurch ist er wie wenige andere Fachwissenschaftler in Stand gesetzt worden, „ihm Gemäßes, Treffliches und Würdiges im Menschen und in der Kunst, die sich vorzüglich mit dem Menschen beschäftigt, aufzusuchen“. Das gibt seinen literarischen Schöpfungen Bedeutung und Dauer weit über die Kreise und die Kritik der Fachgelehrten hinaus. Mit freudigem Stolz darf der hessische Stamm, dem er entsprossen ist, zu dem er sich in treuer Liebe bekannt hat, den Entschlafenen unter seine wirklich Großen rechnen. Auf die dankenden Worte des Vorsitzenden folgte der Vortrag von Exzellenz Generalleutnant Beß: Das westfälische (8.) Armeekorps in Rußland 1812 unter besonderer Berücksichtigung des ersten Teiles des Feldzugs (bis Moskau).

Der Vortragende ging von der Absicht aus, der westfälischen Männer zu gedenken, welche vor 100 Jahren, um für einen Napoleon zu kämpfen, fremden Fahnen in fremdes Land folgten, in echter Soldatentreue ihre Pflicht taten, aushielten, auf den Schlachtfeldern Rußlands dem deutschen Namen besondere Ehre machten, und fern von der Heimat, bis auf wenige zu Grunde gingen. Die Teilnehmer an dem Heereszuge, namentlich die Oberstleutnants von Loßberg, von Conrady, der Kapitän von Linsingen kamen hierbei zu Worte, auch wurden die Aufzeichnungen des Generals von Ochs des öfteren angeführt.

Zunächst legte der Vortragende dar, wie Napoleon, welcher ein Riesenheer nicht nur bereit gestellt, sondern auch in umfassendster Weise Vorsorge für dessen Verpflegung und den Nachschub getroffen hatte, es zu der erhofften Entscheidungsschlacht dicht hinter der Grenze nicht brachte, wie er den ausweichenden Russen ins Innere des Landes nachfolgen mußte und hierbei die Größe des Heeres zu seinem Verderben wurde. Ohne die heute uns zur Verfügung stehenden Hilfsmittel war

 

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