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b. Ausflüge.

1. Die Gedenkfeier bei der Brückermühle. Ein prächtiger Spätsommertag begünstigte die am 22. September 1912 an der Brückermühle abgehaltene Erinnerungsfeier an den heldenmütigen Kampf, der genau vor 150 Jahren hier stattfand. Um es vorweg zu nehmen: Es war eine erhebende nationale Feier, die so recht zeigte, wie tief in unserem Hessenvolke die Liebe zur Heimat, die Achtung vor seiner Geschichte und die Freude am Vaterlande wurzelt. So kam es, daß die schlichte Feier aus der ganzen Gegend jung und alt zusammenführte und einen so eindrucksvollen Verlauf nahm.

Die Stadt Amöneburg, von welcher die Anregung zu der Gedächtnisfeier ausgegangen war und die weder Mühe noch Kosten gescheut hatte, um diese würdig zu gestalten, trug Flaggen- und Fahnenschmuck, ebenso die Brückermühle und die umliegenden Gehöfte, die alte Ohmbrücke usw. und auf dem Flachfelde vor dem Brückerwalde zeigten Fähnchen an, wo der Kampf damals am heftigsten wütete. Als Festplatz diente ein am Bergesabhang oberhalb der Brückermühle liegender großer Acker, in dessen Mitte man eine mit den hessischen und preußischen Wappen geschmückte Rednertribüne errichtet hatte. Von hier aus schweift der Blick weit über das Ohmtal und die es begrenzenden Wälder, während im Hintergrunde die hoch auf Basaltfelsen gebaute Stadt Amöneburg mit ihren alten Mauern herab grüßte. Ein herrlicher Rundblick.

In den Nachmittagsstunden ergoß sich ein gewaltiger Menschenstrom nach diesem historischen Platze. Besonders der Zug von Marburg, der nach l Uhr mit Verspätung hier in Kirchhain eingetroffen war, hatte eine Menge Besucher gebracht. Am Bahnhof in Kirchhain hatten sich die Vereine, die geschlossen teilnehmen wollten, z. B. die ehemaligen Jäger und Schützen, die 14er Husaren usw. versammelt. Viele benutzten die Ohmtalbahn, viele zogen es jedoch vor, zu Fuß den Amöneburger Bahnhof, in dessen unmittelbarer Nähe die denkwürdige Stätte liegt, zu erreichen. Auf allen

 

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