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- 84 - und Wandel, aber auch die Schrecken des Kriegs nach Amöneburg gebracht. Viele Kriegsvölker seien hier vorbeigezogen und haben ihre Spuren hinterlassen. Er schilderte dann in interessanter Weise die Einzelheiten des Kampfes, der sich gestern und heute vor 150 Jahren wieder hier abspielte und wies auch darauf hin, daß in diesem Kriege, der eigentlich zwischen England und Frankreich auf hessischem Boden ausgefochten worden sei, die Franzosen lange Herren von Hessen waren. Damals habe es sich darum gehandelt, den Franzosen, die das von den Verbündeten belagerte mit einer französischen Besatzung versehene Kassel entsetzen wollten, den Übergang über die Ohm streitig zu machen. Die Schlachtreihe der Verbündeten, die von Wetter bis Homberg gereicht, war hier, wie der Redner ausführte, am schwächsten und diesen Umstand wollten die Franzosen benutzen, um hier durchzubrechen, nachdem ihnen am 16. September bei Goßfelden ein Durchbruch mißlungen war. Sie zogen unter dem Hinweis, ein nationales Fest zu begehen, von Marburg aus über die Lahnberge. Herzog Ferdinand durchschaute die List und traf seine Vorkehrungen durch Besetzung der einzelnen gefährdeten Punkte. In der Nacht zum 21. September, während dichter Nebel über dem Ohmtal lagerte, wurde die geringe Besatzung der Mühle, ein Unteroffizier mit 12 Mann, angegriffen. Diese wehrte sich jedoch tapfer und dann begann die Schlacht, die General Eisentraut in ihren Einzelheiten genau schilderte. Ferdinand von Braunschweig sei sofort aus seinem Quartier in Schönstadt hierher geeilt und habe selbst die Leitung übernommen. Die Verbündeten waren dadurch sehr im Nachteil, daß die Franzosen mit 30 Kanonen auf den Höhen vor Amöneburg lagen und das ganze Feld beherrschten. Die Verbündeten, besonders die am Abend noch eintreffenden Regimenter v. Gilsa und v. d. Malsburg (so stellte der Vortragende gegen andere irrtümliche Behauptungen fest), verrichteten Wunder der Tapferkeit und mancher brave Hesse büßte sein Leben ein. Der letzte Versuch, die zuletzt aus Leichen gebildete Schanze zu erstürmen, mißlang. In der Nacht bezogen die Verbündeten auf dem Schlacht- [Schlachtfelde] |
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