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[ehemals] mals umfangreichen Veste sind leider vom Walde stark verdeckt und wie so viele der benachbarten Burgen für das Landschaftsbild ausgeschaltet; die Vereinsmitglieder nahmen daher Anlaß, bei der herzoglichen Forstverwaltung eine Ausholzung anzuregen. Der malerische Fachwerkturm der Dorfkirche, auch ein Werk des 15. Jahrhunderts, ist durch Oberbaurat Fritze’s schöne Publikation über Thüringisch-Fränkische Holzbauten bekannt. Heimwärts ging es dann über Bauerbach, wo die Familie v. Wolzogen einst dem vom Schicksal verfolgten Schiller eine Zuflucht bot, und wo die Nachkommen der ehemaligen Gutsherrin das kleine „Schillerstübchen“ mit seinen Erinnerungen pietätvoll erhalten.

Ein zweiter Ausflug führte zur Ruine Wallenburg, wo der gelehrte Ritter Fuchs v. Wallenburg seine lateinischen Gedichte schrieb, und weiter nach Kleinschmalkalden, wo Direktor Dr. Dellith seine Landsleute und uns mit einem Vortrag über die Kleinschmalkalder Mundart erfreute.

Im Jahr 1913 ging die erste Tour zu dem versteckten v. Buttlarschen Wasserschlößchen Feldeck bei Dietlas und weiter zur prähistorischen Niederlassung auf dem Öchsen. Abends durchstreiften wir das malerische Vacha mit seinen Befestigungsresten, seiner schönen Totenhofskapelle und der „Widmark“, diesem originellsten aller Fachwerkschlösser des 17. Jahrhunderts. Die Stadt Vacha hat es kürzlich erworben, zum Rathaus eingerichtet und dadurch späteren Generationen dauernd gesichert.

Der letzte Ausflug ging wieder auf den Spuren der Henneberger, nach Themar, Vessra und Schleusingen. In der kürzlich „restaurierten“ Kirche zu Themar stehen drei bemerkenswerte Schnitzaltäre des ausgehenden 15. Jahrhunderts mit gut gemalten Flügeln. Das Kaiser Friedrichsmuseum wollte vor einigen Jahren den einen für eine fünfstellige Zahl erwerben und der Kirche eine treue Kopie stiften; das herzogliche Ministerium untersagte aber zu unserer großen Freude diese Veräußerung. Inzwischen hat die Gemeinde ihre damals noch intakten Altäre „auf neu“ anstreichen

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