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die Urkunde für die Stiftung des Eisernen Kreuzes sowie den „Aufruf an mein Volk“. Das Volk stand auf und errang in blutigen Schlachten die Freiheit. Was die Beteiligung der Hessen an den Kämpfen jener großen Zeit betrifft, so mußten sie erst als Truppen des Königreiches Westfalen auf französischer Seite kämpfen; erst nach der Schlacht bei Leipzig konnten sie zu den Verbündeten übertreten. Der Redner schloß seine schönen Ausführungen mit den Worten: „Große Opfer sind in den Befreiungskriegen überall gefordert worden; aber sie sind nicht umsonst gewesen“. — Es kamen dann einige historische Gedichte zum Vortrag, die ebenso wie mehrere mit Wärme vorgetragenen Lieder die Zuhörer im Geiste lebhaft in die Zeit vor 100 Jahren versetzten. Oberlehrer Kienberger zeigte einige kleinere Sachen aus dem Heimatsmuseum vor, die ebenfalls an die Befreiungskriege erinnerten. In seinem Schlußworte dankte der Vorsitzende allen, die zu dem Gelingen des erhebenden Abends beigetragen, wies sodann im Anschluß an E. M. Arndt’s Gedicht „Wer ist ein Mann?“ auf den tiefreligiösen Geist hin, der die Poesie der Freiheitskriege durchweht, und verlieh dem Wunsche Ausdruck, daß die Kräfte, die vor 100 Jahren die ruhmreichen Taten vollbracht: Glühende Vaterlandsliebe, Opfermut und felsenfestes Gottvertrauen in unserem Volke stets lebendig bleiben mögen.

Der fünfte und letzte Geschichtsabend am 3. April 1913 schloß sich an den vorhergegangenen insofern inhaltlich an, als an diesem die Blicke auf Preußen als auf das Land gelenkt worden waren, das sich vor 100 Jahren die größten Verdienste um die Befreiung des deutschen Vaterlandes von der französischen Fremdherrschaft erworben hat. Herr Dr. med. Wegner sprach über „die Entwicklung und Erstarkung Preußens zur Erfüllung seiner weltgeschichtlichen Aufgabe.“ Der Redner schilderte insbesondere die territoriale Entwicklung des brandenburg-preußischen Staates, wobei er in seiner Betrachtung vom alten Preußen, seiner Heimat, ausging, von dessen Geschichte er viel Interessantes zu

 

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