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[Vaterland] terland hervorhob. Dem Vaterland galt sein von der zahlreichen Festgemeinde begeistert aufgenommenes Hoch, „Deutschland über Alles“ klang es aus 1000 Kehlen über den weiten Schloßhof. Gemischtchöriger Gesang unter bewährter Leitung des Hauptlehrers Heinz trug wesentlich zum Gelingen der schönen Feier bei. Ganz besonders gefielen die reizend vorgetragenen Volkslieder. Sie zeugten von bemerkenswertem Verständnis und tüchtiger Schulung. — Eine lebendige Darstellung der ruhmvollen Verteidigung des Schlosses gab Lehrer Neuhaus-Hersfeld in einem Vortrag1). Oberförster Kersting dankte den Festteilnehmern für ihr Erscheinen, und denen, die sich um die Veranstaltung der Feier verdient gemacht haben, für ihre Mühewaltung. Mit Befriedigung war seinen weiteren Ausführungen zu entnehmen, daß die Ruine auch weiterhin dem Publikum zugänglich bleibt. — Wenn der Wettergott auch ab und zu einen „Spritzer“ schickte, so konnte das der Feststimmung nicht von dauerndem Nachteil sein; die Friedewalder sind an solche Unbilden der Witterung gewöhnt; und bald drehten sich die Paare auf dem Schloßhof nach dem Takt der Musik in munterem Tanz. Am Abend erstrahlte das Schloß und seine mächtige Ruine in bengalischer Beleuchtung und in die dunkle Nacht schossen die Feuergarben eines großen Feuerwerks. In Friedewald wird die Erinnerung an das Fest noch für lange Zeit fortleben.

Am 25. Mai 1913 fand ein Ausflug nach Schloß Fürsteneck statt, an dem sich 20 Damen und Herren beteiligten. Von Schenklengsfeld aus gings auf schönen Waldwegen über den Ringberg, der an seinem südlichen Abhang einen herrlichen Blick auf das ehemals fürstäbtlich fuldische Schloß Fürsteneck und das an den Fuß des Schloßberges sich anschmiegende Dorf Wölf bietet. In Fürsteneck gab nach der Besichtigung des Schlosses Herr Tierarzt Friederich an der Hand von Landau’s „Hessischen Ritterburgen“ einen kurzen

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1) Vollständig abgedruckt in „Mein Heimatland“, Jahrgang 1912, S. 81 ff.

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