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dem Vorbehalte, daß ein entsprechender Teil der Funde dem Hanauer Museum verbleibt. Solche Funde, die für die Kultur unseres Gebietes charakteristisch sind und zufällig in dem einen Museum fehlen, während das andere sie reichlich besitzt, können gegenseitig ausgetauscht werden.

Ausgrabungen konnten wegen unserer sehr ungünstigen Finanzlage nur in sehr beschränktem Umfange vorgenommen werden. Im Juli 1912 wurde eine kleine Grabung in den Sanddünen rechts der Straße nach Großauheim ins Werk gesetzt, aber bald abgebrochen, da der dabei beschäftigte Vorarbeiter Bausch das Unglück hatte, bei der Rückfahrt von der Arbeitsstätte das Schlüsselbein zu brechen. Sie blieb ohne wesentliches Ergebnis.

Dagegen erwarb sich Lehrer Bingemer aus Rückingen dadurch ein Verdienst um den Verein, daß er seine eigenen Mittel und seine freie Zeit zur Aufdeckung eines Grabhügels aus der Hallstattzeit bei Enkheim verwandte. Er fand einen Verbrennungsplatz, Scherben von Gefäßen sowie Gegenstände aus Bronze und Eisen. Durch die Vermittlung desselben Herrn gelangten 11 Gegenstände, darunter Bronzeringe und eine Pfeilspitze mit Widerhaken, die Maurermeister Haas zu Rückingen in seiner Sandgrube im Distrikt Hasenküppel, Gemarkung Langendiebach, in Hallstattgräbern aufgefunden und gut geborgen hatte, in den Besitz des Vereins. Prof. Ahrens fand in einer Sandgrube zwischen Bruchköbel und Langendiebach römische Scherben und eine steinerne Deckplatte und übermittelte sie unserem Museum, ebenso Lehrer Ludwig in Bockenheim Scherben aus Pfahlbauten und aus einer Windecker Sandgrube Scherben mit Kalkinkrustation.

Als Hauptstück der diesjährigen Funde ist der Windecker Bronzefund zu bezeichnen, den Weißbinder Färber in Windecken im Distrikt „Am heiligen Haus“ etwa 100 m südlich vom alten Friedhofe bei der Herstellung einer Grube zur Aufbewahrung von Rüben machte. Teile von 2 Skeletten, die großenteils wohlerhalten waren, wurden etwa 40 cm unter der Erde aufgedeckt; das eine war fast vollständig, der Kopf

 

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